Sieben Jahre Haft für Messerangriff in Behörde

Kaiserslautern. Ein Arbeitsloser muss sieben Jahre ins Gefängnis, weil er eine schwangere Mitarbeiterin der Hartz-IV-Behörde in Kaiserslautern mit einem Messer schwer verletzt hat. Das Landgericht Kaiserslautern wertete den Angriff auf die Sachbearbeiterin gestern als versuchten Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung

Kaiserslautern. Ein Arbeitsloser muss sieben Jahre ins Gefängnis, weil er eine schwangere Mitarbeiterin der Hartz-IV-Behörde in Kaiserslautern mit einem Messer schwer verletzt hat. Das Landgericht Kaiserslautern wertete den Angriff auf die Sachbearbeiterin gestern als versuchten Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Es sei "purer Zufall, dass die Tat keinen tödlichen Ausgang nahm", sagte der Richter. Der Täter (46) habe sich "wahrscheinlich überhaupt keine Gedanken über die Folgen für das Opfer gemacht". Das Gericht folgte weitgehend dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die eine Strafe von sieben Jahren und sechs Monaten gefordert hatte. Die Verteidigerin, die auf zweieinhalb Jahre Haft wegen gefährlicher Körperverletzung plädiert hatte, ließ offen, ob sie gegen das Urteil Rechtsmittel einlegen wird. Der 46-Jährige hatte im November vergangenen Jahres einen Folgeantrag für das Arbeitslosengeld II zu spät gestellt, so dass er in Geldnot geraten sei, sagte der Richter in der Urteilsbegründung. Am 10. Dezember sei er in die Hartz-IV-Behörde gegangen, um einen Vorschuss zu erhalten. Nach einem Wortwechsel habe ihn die Mitarbeiterin aufgefordert, ihr Büro zu verlassen. Der Mann habe die Frau geschlagen, sie in den Schwitzkasten genommen und mit einem Messer sechsmal gezielt auf den Oberkörper eingestochen. Dabei wurde die Frau zweimal am Hals und einmal in die Brust getroffen. Diese Stiche wertete das Gericht als potenziell lebensbedrohlich. "Es war ihm egal, ob sie überlebt oder stirbt", sagte der Richter des Landgerichts. Der Angeklagte habe aus Wut und Enttäuschung gehandelt, sei aber für seine Tat verantwortlich. dpa "Es war ihm egal, ob sie überlebt oder stirbt."Ein Richter am Landgericht

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