Sie zeigt, "was 'ne Harfe ist"

Mimbach. Die Stars im Orchester sind bekannt: Violinen, Klarinetten, manchmal auch Trompeten dürfen als Solisten vor dem Orchester brillieren. Die Harfe dagegen mag zwar an Schönheit einen führenden Platz einnehmen, ihr sanfter Klang allerdings hebt sich selten über die übrigen Instrumente hinaus. Die Harfe führt ein Schattendasein.Nicht so bei der Harfenistin Ulla van Daelen

 Die Harfinistin Ulla von Daelen präsentiert ihr Programm "Time for Harpe" mit besonderen Klangerlebnissen am kommenden Samstag in der Christuskirche in Mimbach. Foto: Veranstalter

Die Harfinistin Ulla von Daelen präsentiert ihr Programm "Time for Harpe" mit besonderen Klangerlebnissen am kommenden Samstag in der Christuskirche in Mimbach. Foto: Veranstalter

Mimbach. Die Stars im Orchester sind bekannt: Violinen, Klarinetten, manchmal auch Trompeten dürfen als Solisten vor dem Orchester brillieren. Die Harfe dagegen mag zwar an Schönheit einen führenden Platz einnehmen, ihr sanfter Klang allerdings hebt sich selten über die übrigen Instrumente hinaus. Die Harfe führt ein Schattendasein.Nicht so bei der Harfenistin Ulla van Daelen. Sie holt das Instrument aus der Orchesterecke und spendiert ihm einen Platz im Scheinwerferlicht. Die Harfe wird zum Star, und sie zeigt, neben der klischeehaften "Engelsmusik" mit Akkordbrechungen und Glissandi, was "'ne Harfe ist". Van Daelen trommelt auf Saiten und Klangkörper, sie entlockt ihrem Instrument allzu weltliche Rhythmen und zeigt, dass Jazz und Harfe keine Gegensätze sind. Als "Classic-Folk-Jazz" bezeichnet die Kölnerin diese Musik, bei der sie Klänge und Rhythmen unterschiedlicher Musikrichtungen auf ihr Instrument überträgt. Die Begleitung von Weltmusik-Profi Urs Fuchs, der wahlweise Bass oder Perkussion spielt, unterstützt sie dabei noch. Ulla van Daelen, Solo-Harfenistin beim WDR-Rundfunkorchester, geht schon seit Jahren unkonventionelle Wege. So hat sie sich in den 90er Jahren mit der CD "Rush Hour" auch an einem innovativen CD-Projekt beteiligt, das eine Musik-CD mit einer CD-Rom kombiniert hat.

Ihr Instrument hat Ulla van Daelen erst vergleichsweise spät entdeckt. Als Fünfjährige steuerte sie noch auf eine Klavier-Karriere zu. Schon in diesem jungen Alter improvisierte sie auf dem Klavier und gewann mit zehn erste Preise beim Wettbewerb "Jugend musiziert". Im Alter von zwölf Jahren allerdings entdeckte sie ihre Liebe zur Harfe und gewann schon sechs Jahre später ihren ersten Harfenwettbewerb. Nach Studium mit Auszeichnung folgten Stipendien, Engagements an führenden Opernhäusern und Konzertreisen in die USA und Japan. Auch im Saarland hat sie sich längst einen Namen gemacht. Einerseits mit ihren eigenen Konzerten, andererseits durch ihre Kooperationen mit dem Kontratenor Roland Kunz und seiner Formation "Orlando und die Unerlösten".

Am kommenden Samstag, 3. Dezember, um 19 Uhr wird van Daelen gemeinsam mit Klaus Mages (Klavier und Perkussion) ein außergewöhnliches Konzertereignis in der Christuskirche in Blieskastel-Mimbach präsentieren. Der ursprünglich als Duo-Partner vorgesehene Urs Fuchs musste kurzfristig wegen Terminproblemen absagen. Van Daelen zeigt in ihrem Programm "Time for harp" nicht nur ihren Sinn für das Rhythmische, Gespür für hitverdächtige Melodien und Bereitschaft zu musikalischen Grenzgängen, sie präsentiert ihre Konzertharfe auch in einer klanglichen und stilistischen Vielfalt, die die Konzertbesucher unweigerlich zu "Harfen-Fans" werden lässt.

Eintrittskarten zu der Veranstaltung (15 Euro/12 Euro ermäßigt) sind beim Verkehrsamt Blieskastel, Tel. (0 68 42) 9 26 13 14, E-Mail: verkehrsamt@blieskastel.de, bei allen Vorverkaufsstellen von "Ticket Regional" sowie über www.ticket-regional.de und an der Abendkasse erhältlich.

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