Saarlands Beste Sie verhinderten eine Vergewaltigung

St. Ingbert · SZ-Leser wählen Vincent Schwartz und David Jakobs zu „Saarlands Besten“

 David Jacobs (l.) und Vincent Schwartz bewiesen Zivilcourage.

David Jacobs (l.) und Vincent Schwartz bewiesen Zivilcourage.

Foto: V. Schwartz

David Jakobs (23) aus Reinheim und Vincent Schwartz (22) aus St. Ingbert haben durch ihr mutiges Handeln eine Vergewaltigung verhindert. Für diese besondere Zivilcourage sind die beiden jungen Saarländer von den SZ-Lesern zu „Saarlands Besten“-Personen im Juni gewählt worden. Die beiden Freunde waren im Mai 2016 unterwegs zum Flughafen Hahn, weil sie nach Teneriffa fliegen wollten.
Weil sie das Auto nicht auf einem der teuren Flughafenparkplätze abstellen wollten, fuhren sie ins benachbarte Lautzenhausen. Im Vorbeifahren fiel den beiden ein Mann und eine Frau auf, die sich vermeintlich auf offener Straße hemmungslos liebten. „Wir haben umgedreht, doch als wir zurück zur Hauptstraße fuhren, sind wir stutzig geworden und kehrten dorthin zurück, wo wir das Paar gesehen hatten“, berichtet Schwartz. Da sie sich unsicher waren, ob der Mann bewaffnet ist, hupten sie mehrmals, woraufhin der Mann zunächst floh. Sie folgten dem Mann zunächst mit dem Auto, bis er zurück zur Frau lief, die am Boden kauerte. „Der Mann redete auf uns ein und wollte, dass wir ihn laufen lassen“, erinnert sich der St. Ingberter. Schwartz stieg aus dem Auto aus, drückte den Täter zu Boden und hielt ihn fest. Jakobs rief die Polizei und kümmerte sich um die offenbar völlig traumatisierte Frau. Nach etwa einer Viertelstunde trafen Polizei und Rettungswagen am Tatort ein. Damit die zwei Freunde nicht den Flug verpassten, fuhren sie die Polizisten im Streifenwagen mit eingeschaltetem Blaulicht zum Flughafen. Dort erreichten sie noch gerade rechtzeitig den Flieger.

Sieben Monate nach dem außergewöhnlichen Einsatz wurde der Täter laut Medienberichten vor dem Landgericht Bad Kreuznach zu einer Strafe von zwei Jahren und neun Monaten ohne Bewährung verurteilt. Die Helfer appellieren an alle, die Zeugen eines solchen Verbrechens werden, nicht wegzuschauen, sondern zu handeln. Wer sich nicht traue einzugreifen, solle zumindest sofort die Polizei verständigen.

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