Sie spinnt Hundehaare zu kuschelig-warmer Wolle

Sulzbach. Unermüdlich sitzt Claudia Reimertshofer in ihrem Geschäft "Die Wollkiste" und treibt ihr Spinnrad an. Stroh zu Gold spinnt sie nicht, aber dafür Hundehaare zu feinstem Garn. "Hundewolle ist viel wärmer als Schafswolle", erklärt die Sulzbacherin. Außerdem ist die Faser kuschelig weich

 Claudia Reimertshofer am Spinnrad. Foto: Nadine Schneider

Claudia Reimertshofer am Spinnrad. Foto: Nadine Schneider

Sulzbach. Unermüdlich sitzt Claudia Reimertshofer in ihrem Geschäft "Die Wollkiste" und treibt ihr Spinnrad an. Stroh zu Gold spinnt sie nicht, aber dafür Hundehaare zu feinstem Garn. "Hundewolle ist viel wärmer als Schafswolle", erklärt die Sulzbacherin. Außerdem ist die Faser kuschelig weich. Ihre beiden Mittelspitze müssen sich aber keine Sorgen machen, dass sie den Winter deshalb geschoren verbringen müssen. Für das Garn reichen schon die Haare aus, die die Hunde beim normalen Bürsten verlieren. Für die Wollproduktion eignen sich alle langhaarigen Rassen mit Unterwolle. Allerdings verwendet Reimertshofer nur Fell von rohgefütterten Hunden, da dieses nicht rieche und die Qualität besser sei.Die Idee dazu entstand aus einem Selbstversuch. Schon als Kind wollte die 56-Jährige immer ein Spinnrad haben. Als sie dann eins geschenkt bekam, hat sie viel ausprobiert. Hund, Kamel, Lama, Schaf - alles kein Problem für ihre geübten Hände. Am 1. April 2008 hat sie ihr Geschäft "Die Wollkiste" in der Straße Am Kloster in Sulzbach eröffnet. Damit konnte sie sich einen großen Traum erfüllen und ihr Hobby zum Beruf machen. Stricken ist wieder modern und Claudia Reimertshofer ist der lebende Beweis warum. Wenn nötig durchwühlt die gelernte Arzthelferin auch mal zwei Stunden Fachzeitschriften, bis das gewünschte Muster gefunden ist. Für Anfänger bietet sie montags von halb drei bis halb fünf Strickkurse an. Selbst Männer und Kinder kommen in ihre Kurse und lassen sich von ihr die alte Handwerkskunst zeigen.

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