Senioren sollen Politik machen

Saarbrücken. Gut ein Viertel der Saarbrücker ist älter als 60 Jahre. Und der Anteil der Älteren an der Saarbrücker Bevölkerung wird auch noch weiter steigen. 2020 ist nach Angaben der Stadtverwaltung jeder dritte Saarbrücker älter als 60 Jahre. Die Älteren sollen sich nicht in den Ruhestand zurückziehen, sie sollen sich einmischen, sich für ihre Belange stark machen

Saarbrücken. Gut ein Viertel der Saarbrücker ist älter als 60 Jahre. Und der Anteil der Älteren an der Saarbrücker Bevölkerung wird auch noch weiter steigen. 2020 ist nach Angaben der Stadtverwaltung jeder dritte Saarbrücker älter als 60 Jahre. Die Älteren sollen sich nicht in den Ruhestand zurückziehen, sie sollen sich einmischen, sich für ihre Belange stark machen. Das wünscht sich der Saarbrücker Stadtrat. Er hat deshalb eine Satzung für den ersten Saarbrücker Seniorenbeirat, einen so genannten Gründungsseniorenbeirat, beschlossen.Der Beirat, der wohl nach der Kommunalwahl im Sommer erstmals zusammentritt, soll "ab Beginn der Planungsphase bei allen die Seniorinnen und Senioren betreffenden Angelegenheiten" informiert und gehört werden, heißt es in der Satzung. Die Satzung nennt ausdrücklich die Stadt- und Verkehrsplanung, den öffentlichen Personennahverkehr, Altenwohnungen und Altenpflege, Freizeit- und Sportangebote, Sozial- und Gesundheitswesen, Weiterbildung und Kultur, generationsübergreifende Wohnkonzepte und Selbsthilfegruppen.Der Gründungsseniorenbeirat, der auf eine Initiative von CDU und FDP entsteht, wird sich hauptsächlich aus Kommunalpolitikern zusammensetzen. Die im Stadtrat vertretenen Parteien und Wählergruppen und deren Seniorenorganisationen sollen jeweils ein stimmberechtigtes Mitglied in den Beirat schicken. Außerdem soll es drei weitere stimmberechtigte Mitglieder geben, und zwar jeweils einen Vertreter des Diakonischen Werkes, des Caritasverbandes und der Arbeiterwohlfahrt. Diese Mitglieder sollen das 60. Lebensjahr vollendet haben. Je ein Vertreter des Integrationsbeirates, des Behindertenbeirates und des städtischen Amtes für soziale Angelegenheiten sollen beratend an den Sitzungen teilnehmen. Alle Mitglieder des Beirates arbeiten ehrenamtlich. Ob die Politiker den Beirat dauerhaft dominieren, entscheiden sie selbst. Der Gründungsseniorenbeirat wird nämlich zunächst vom Stadtrat für einen Zeitraum von zwei Jahren berufen. In dieser Zeit soll er die Voraussetzungen für einen dauerhaften Seniorenbeirat klären. Er wird dem Stadtrat dann eine neue Satzung vorlegen. Der Gründungsbeirat sieht seine Aufgabe jedenfalls darin, "die Unabhängigkeit im Alter zu sichern, das heißt Seniorinnen und Senioren möglichst lange eine selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen". Er will alten Menschen Hilfe bieten, sie aber auch "anregen, ihre vielfältigen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen einzubringen".

HintergrundDer Seniorenbeirat ist nicht der einzige Beirat der Landeshauptstadt. Der Integrationsbeirat (ehemals Ausländerbeirat) vertritt die Interessen der Saarbrückerinnen und Saarbrücker, die keinen deutschen Pass haben. Außerdem hat die Stadt noch einen Behindertenbeirat. Vertreter der Beiräte können im Bedarfsfall an den Beratungen des Stadtrats und seiner Ausschüsse teilnehmen. ols

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