Selbstmarketing ist wichtig

Saarbrücken. Nach einer Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft sind zwischen dem Jahr 2000 und 2008 jährlich 30 000 bis 60 000 junge Unternehmen vom Markt verschwunden. Die Gründe, warum Existenzgründer in den ersten fünf Jahren wieder das Handtuch werfen, sind vielschichtig

 Um nicht mit leeren Taschen dazustehen, sollten Existenzgründer vieles beachten. Beim Existenzgründerstammtisch des Diakonischen Werkes wurden Fragen zum Thema beantwortet. Foto: dpa

Um nicht mit leeren Taschen dazustehen, sollten Existenzgründer vieles beachten. Beim Existenzgründerstammtisch des Diakonischen Werkes wurden Fragen zum Thema beantwortet. Foto: dpa

Saarbrücken. Nach einer Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft sind zwischen dem Jahr 2000 und 2008 jährlich 30 000 bis 60 000 junge Unternehmen vom Markt verschwunden. Die Gründe, warum Existenzgründer in den ersten fünf Jahren wieder das Handtuch werfen, sind vielschichtig. "Oft sind es gesundheitliche Gründe, oder das Unternehmen wirft nicht so viel ab, wie man eigentlich erhofft hat", erklärte Stefanie Valcic-Manstein jetzt bei der dritten Auflage des Existenzgründerstammtischs des Diakonischen Werks in den Räumen der Xenos Kompetenzwerkstatt Malstatt: "Nur 40 Prozent schließen wegen einer wirtschaftlichen Krise." Und genau diese, nämlich "kleine Unternehmen in der Krise" waren Thema ihres Vortrages. Valcic-Manstein arbeitet seit neun Jahren im Bereich Coaching, Training und Prozessbegleitung. Ihre 15 Zuhörer waren nicht nur Existenzgründer. Manche spielen erst mit dem Gedanken, sich selbstständig zu machen, andere behaupten sich seit vielen Jahren am Markt. Und genauso unterschiedlich wie die Herkunft der Teilnehmer war der Branchenmix. Vom Elektrogeschäft über den Zoohandel bis hin zur mobilen Massage oder Kosmetikbehandlung war vieles vertreten. "Ich habe mich in diesem Jahr selbstständig gemacht", erzählte Daniela Ferrer, die als Präventologin arbeitet: "Gerade der Bereich der Prävention wird in Zukunft immer wichtiger, denn Unternehmen können es sich nicht mehr leisten, wenn Mitarbeiter langfristig ausfallen." Dem will Ferrer mit Stressmanagement, betrieblicher Gesundheitsförderung und speziellen Gesundheitsprogrammen entgegentreten. Lange am Markt behauptet hat sich dagegen Diplom-Grafikdesigner Randolf Dorn. Er sagt: "Ich bin 1986 in die Selbstständigkeit gegangen. Ich komme regelmäßig zu diesen Existenzgründerstammtischen. Nicht, weil ich unbedingt etwas Neues erfahre, aber weil der Blick für gewisse Teilbereiche immer wieder geschärft wird." Hat es Sinn, mit wenig Geld oder ganz ohne Eigenmitteln ein Unternehmen zu starten? Was sind die ersten Signale einer Krise? Wo liegen deren Gründe? Was tue ich bei schlechter Zahlungsmoral von Kunden? Fragen, die im Vortrag von Stefanie Valcic-Manstein aufgeworfen wurden und dann auch in einem offenen Austausch beantwortet werden konnten. Neben der richtigen Geschäftsidee sei vor allem ein angemessenes Selbstmarketing für Existenzgründer von enormer Bedeutung. "Das Auftreten und die Kommunikationsfähigkeit sind sehr wichtig", betonte Valcic-Manstein, "ein Problem, dem sich oft Menschen mit Migrationshintergrund gegenübersehen." Die nächsten Existenzgründerstammtische finden am 26. Oktober und 14. Dezember statt. Themen sind dann "Kredite für Existenzgründer" und "Personaleinsatz und -planung in Kleinunternehmen".

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