Selbst den Schleckermäulern ist's zu kalt

Sulzbach · Sulzbach/Dudweiler/Quierschied. Der schier nicht enden wollende Winter macht den Eiscafés in der Region zu schaffen. So sind vielerorts die Eisdielen in der kalten Jahreszeit zu. Und die, die offenhaben, beklagen das geringe Gästeaufkommen.Rita Maddi vom Sulzbacher Eiscafé Venezia erklärt: "Der strenge Winter hat uns alles kaputtgemacht

 Ein in diesen Tagen eher seltenes Bild: Eis schlecken aus der Waffel auf offener Straße. Archivfoto: dpa

Ein in diesen Tagen eher seltenes Bild: Eis schlecken aus der Waffel auf offener Straße. Archivfoto: dpa

Sulzbach/Dudweiler/Quierschied. Der schier nicht enden wollende Winter macht den Eiscafés in der Region zu schaffen. So sind vielerorts die Eisdielen in der kalten Jahreszeit zu. Und die, die offenhaben, beklagen das geringe Gästeaufkommen.Rita Maddi vom Sulzbacher Eiscafé Venezia erklärt: "Der strenge Winter hat uns alles kaputtgemacht." Zurzeit seien meist nur Stammkunden in ihrem Lokal anzutreffen. Diese würden jedoch die Heißgetränke dem Speiseeis vorziehen: "Kaffee, Cappuccino und Latte macchiato werden im Moment am meisten verkauft." Nur noch wenige Hartgesottene hätten in den kalten Tagen ein Bällchen in der Waffel im Straßenverkauf erworben. Wie zum Trotz kauft jedoch just in diesem Moment eine junge Mutter ein Bällchen Erdbeereis für ihr Kind. Doch Maddi erklärt, dass ihr nicht nur das Wetter den Verkauf erschwert: "Nachdem das Rauchen verboten wurde, sind viele Kunden weggeblieben, und auch das Einkaufszentrum am Quierschieder Weg hat der Innenstadt viel Kundschaft weggenommen." Gerade das Rauchverbot ärgert die Cafébetreiberin: "Wir haben extra Geld investiert und einen Raucherraum gebaut, dürfen diesen aber nicht mehr als solchen benutzen. Wenn ich einen Kaffee trinke, will ich eine Zigarette rauchen. Im Restaurant kann ich es ja verstehen, aber im Café mit Raucherraum? Die Politik treibt uns in den Ruin." Zurzeit sei ihr fast nur noch die Stammkundschaft geblieben, aber auch von der in der Nähe gelegenen Schule kämen noch einige Kunden. Maddi: "Aber insgesamt sind es zu wenige. Es muss besser werden, sonst weiß ich nicht, wie es weitergeht."

Die kalte Jahreszeit macht auch dem Eiscafé Arnoldo in Dudweiler zu schaffen: "Zurzeit ist fast gar nichts bei uns los. Fast nur noch die ältere Stammkundschaft besucht das Lokal." Wobei diese verständlicherweise die Heißgetränke dem Speiseeis vorgezogen habe. "Wir hatten keinen Tütenverkauf mehr", sagt Salvatore Buscemi.

Ähnlich zeichnet sich die Situation im Eiscafé Lido in Quierschied ab. Wobei hier manch einer auf das praktische Eis to go in der Waffel nicht verzichten wollte: "Wir haben nicht viel Eis in der Tüte verkauft. Aber meist wollen Kinder nicht darauf verzichten", erklärt Vincenzo Milano, Inhaber des Eiscafés. Die überwiegende Mehrheit bestand auch hier aus Stammkunden, und diese haben bei den kalten Temperaturen auf Eis verzichtet und sich den Heißgetränken zugewandt. Milano zur SZ: "Latte macchiato, Cappuccino, Kaffee, Tee und Kakao wurden eher nachgefragt."

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