Selber singen ist unvergleichlich

Ensdorf. "Gesang ist ein Naturgebot, das allen Menschen gegebene Mittel der Verständigung von Herz zu Herz", sagt Hermann-Josef Hiery aus Ensdorf. Seit Jahrzehnten widmet er sich der Chormusik, leitet aktuell, neben der Chorgemeinschaft "Heiterkeit" in Ensdorf, den Ford-Werkschor und die Saar-Gau-Chorgemeinschaft

 Hermann-Josef Hiery in seinem Element: Die Gesangsstunden mit seiner Chorgemeinschaft Heiterkeit sind für ihn ein faszinierendes Ereignis. Foto: Heike Theobald

Hermann-Josef Hiery in seinem Element: Die Gesangsstunden mit seiner Chorgemeinschaft Heiterkeit sind für ihn ein faszinierendes Ereignis. Foto: Heike Theobald

Ensdorf. "Gesang ist ein Naturgebot, das allen Menschen gegebene Mittel der Verständigung von Herz zu Herz", sagt Hermann-Josef Hiery aus Ensdorf. Seit Jahrzehnten widmet er sich der Chormusik, leitet aktuell, neben der Chorgemeinschaft "Heiterkeit" in Ensdorf, den Ford-Werkschor und die Saar-Gau-Chorgemeinschaft. Ehrenamtliche Aufgaben übernahm er in der Landesakademie für musisch-kulturelle Bildung, im Landesmusikrat oder im Saar-Sänger-Bund auf Landes- und Kreisebene, heute der Saarländische Chorverband.In all den Jahren ist er nie müde geworden, mit weltlicher und kirchlicher Chormusik das Publikum zu begeistern. Hiery studierte Rechtswissenschaften, parallel dazu belegte er ein Gesangsstudium an der Musikhochschule Saar. Er war unter anderem Verwaltungsdirektor beim Arbeitsamt Saarlouis, Abteilungsleiter für Politik und Planung in der Staatskanzlei, Finanzpräsident bei der Oberfinanzdirektion Saar, Leiter der Abteilung allgemeine Verwaltung, Personal, Organisation und Haushalt im Umweltministerium.

Trotz seiner beruflichen Herausforderungen zeigte Hiery über Jahrzehnte ein ungebrochenes Engagement in der Chormusik. Bereits 1969 übernahm er die Chorleitung des Männergesangvereins und gemischten Chores "Heiterkeit" in Ensdorf. "Diese Chöre begleite ich jetzt schon über Jahrzehnte und bereue es nicht", sagt Hiery. Er stimmt seine Sänger und Sängerinnen leidenschaftlich auf bevorstehende Konzerte ein, verlangt viel, erwartet "stets eine Bestleistung, wenn dies auch nicht unbedingt eine Höchstleistung sein muss".

Da wird sein Tonfall auch schon mal etwas rauer, aber die Sänger und Sängerinnen wissen mit seinen Ansagen gut umzugehen. Jede Gesangsstunde sei trotz Schwerstarbeit ein Geschenk, "ein unendlich faszinierendes Ereignis". Hiery ist seit 1987 Chorleiter des Ford-Werkschores, baute den Shanty-Chor der Marinekameradschaft Schwalbach, Ensdorf, Hülzweiler auf, den er bis 1985 leitete. Die Chorgemeinschaft Weiler, Tünsdorf und Orscholz führt er seit Mai 2007 an.

Mit seiner Chorarbeit möchte er der Öffentlichkeit die Schönheit des Singens und Musizierens vermitteln. "Musik hören und genießen ist ein Erlebnis. Selber singen ist ein unvergleichbares Erleben", sagt Hiery.

Ob Konzerte von Laienchören bei der heutigen kulturellen Überflutung noch zeitgemäß sind? Der Chorleiter weiß, dass es schwer ist, bei Angeboten von überregional großen "Gesangsakrobaten", die regional Konzertsäle füllen, noch mitzuhalten. "Im Gegensatz zu früher haben unsere Chorkonzerte keine Primärpopularität mehr", sagt er. Aber er sieht einen besonderen Reiz in weltlichen und kirchlichen Konzerten, wie er sie mit seinen Chören präsentiert. "Es ist das breite und unerschöpfliche Spektrum von Vielfalt und Schönheit der gebotenen klanglichen Ausdrucksmöglichkeiten in Form von mehrstimmigem Gesang", sagt Hiery. Der Chorleiter hatte im Laufe seiner musikalischen Laufbahn einige lukrative Angebote aus ganz Deutschland. Von Ensdorf weg zu gehen, war für ihn jedoch nie ein Thema. "Ensdorf ist meine Heimat, wo ich mich wohl fühle, wo ich sein kann, wie ich will", meint er.

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