Sein Wagnis hat sich gelohnt

Homburg · Seit zehn Jahren führt der Homburger Heinz Ginkel eine eigene Galerie. Bis heute hat er sein Engagement und seine Entscheidung, sie zu eröffnen, nicht bereut. Sie erleichtere ihm seine Arbeit als Künstler, wie er sagt, verkürze Wege und mache ihn unabhängiger.

 Der Homburger Maler Heinz Ginkel (Mitte) konnte sich anlässlich der Vernissage der aktuellen Ausstellung „Midi – Licht und Meer“ und des zehnjährigen Bestehens seiner eigenen Galerie über regen Zuspruch und intensive Gespräche freuen. Foto: Thorsten Wolf

Der Homburger Maler Heinz Ginkel (Mitte) konnte sich anlässlich der Vernissage der aktuellen Ausstellung „Midi – Licht und Meer“ und des zehnjährigen Bestehens seiner eigenen Galerie über regen Zuspruch und intensive Gespräche freuen. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

"Den Schritt hin zur eigenen Galerie habe ich nie bereut". Der das sagt, feierte am Sonntag mit der Vernissage seiner neuen Ausstellung "Midi - Licht und Meer" die zehnjährige Unabhängigkeit vom oft schwer berechenbaren Engagement Dritter: der Homburger Maler Heinz Ginkel. "Und nicht jeder hat mir vor zehn Jahren dazu geraten", verdeutlichte Ginkel am Rande der Ausstellungseröffnung das Wagnis einer selbstverantworteten, so genannten Produzenten-Galerie. "Jetzt, nach zehn Jahren, kann ich sagen, dass das die beste Entscheidung war, die ich treffen konnte." Für Ginkel liegen die Vorteile auf der Hand, beginnend mit der Logistik. "Die Bilder haben keinen Weg mehr, sie gehen direkt vom Atelier in die Galerie." Zudem müsse er sich nicht mehr vom mehr oder minder großen Einsatz anderer Galeristen abhängig machen.

Mit den Jahren hat sich Ginkel einen festen Kundenstamm in der Region aufgebaut, der weiß, was er von der seiner Sicht auf die Welt erwarten kann. Und der weiß, dass er diese besondere Perspektive immer in Ginkels Galerie in der Homburger Karlsbergstraße erleben kann. Vor dem Schritt hin zur eigenen Galerie und damit zur eigenständigen Vermarktung habe er, so Ginkel, bei Ausstellungen immer wieder erlebt, dass es eben dieser fester Kundenstamm gewesen sei, der seine Bilder erworben habe, "selten Leute von außerhalb". So sei der Weg in die doppelte Selbstständigkeit als Maler und Galerist der eigenen Arbeiten fast schon folgerichtig gewesen.

Einer, der Heinz Ginkel über die Jahre hinweg bei vielen Ausstellungen als Laudator begleitet hat, ist Heinz Schmidt, vielen bekannt als früherer erster Beigeordneter der Gemeinde Kirkel und ehemals Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins der Burggemeinde. Der verglich am Sonntag das zurückliegende Jahrzehnt und die mit den einzelnen Jahren verbundenen Ausstellungen Ginkels mit den Bögen der Brücke von Avignon. Zurückblickend auf sein eigenes Engagement rund um das künstlerische Schaffen Ginkels bezeichnete Schmidt sich selbst als Mittler zwischen dem Maler und dem Betrachter - eine Aufgabe, die ihm am Sonntag, neben der Ausstellungseinführung von Sabine Graf, beim Rückblick auf zehn Jahre Galerie Ginkel erneut zufiel. Musikalisch umrahmt von Katharina und Rick-Henry Ginkel, ließ Schmidt dabei auch die zurückliegenden Ausstellungen Ginkels vor dem geistigen Auge der Vernissage- und Jubiläumsgäste vorüber ziehen.

Ginkels neue Werkreihe "Midi - Licht und Meer" erwies sich am Samstag als würdiges Geschenk des Malers an die Liebhaber seiner Bilder, an sich selbst - und auch als eine inhaltliche Rückkehr an den Beginn der Galerie-Geschichte, die 2003 mit der Ausstellung "Bleu Azur" begann. Sabine Graf, die in die Ausstellung einführte, wertete Ginkels malerisches Schaffen als Kontrapunkt zur inzwischen allgegenwärtigen Fotografie als dauerpräsenter Chronik der Welt und des eigenen Lebens. Das Dauerklicken von Kameras habe zu einer "Inflation der Bilder gesorgt". Im Gegensatz dazu spreche Ginkels Werk, auch die 100 Arbeiten der Serie "Midi", die Sprache des Lichts. "Und nur die Malerei kann das Licht so wiedergeben, dass dessen Darstellung über die bloße Abbildung hinausgeht."

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Auf einen Blick Die Jubiläumsausstellung "Midi - Licht und Meer" des Homburger Malers Heinz Ginkel ist bis zum 11. August donnerstags und freitags von 17 bis 19 Uhr oder nach Vereinbarung unter Telefon (0 68 41) 6 81 94 in der Galerie Ginkel in der Homburger Karlsbergstraße 29 zu sehen. thw

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