. Dieses Mal ist Benjamin Kiehn nicht allein zum Redaktionsbesuch gekommen. Doch nicht Mitorganisator Dirk Boudier ist es, den er dabei hat. Lilou, vier Monate alt, lauscht gebannt den väterlichen Worten und nuckelt sich eins dabei. Kiehn, bei der Kämmerei der Gemeinde Illingen beschäftigt, ist zurzeit im Erziehungsurlaub. Das gibt ihm die Möglichkeit, sich intensiv mit dem zweiten Fantasy- und Rollenspielkonvent (Fark) zu beschäftigen. Denn nach der Premiere im April diesen Jahres in und um die Illinger Illipse mit 8000 Besuchern an drei Tagen wird die nächste Fark im August 2014 viel, viel größer werden. "Obwohl wir noch keine Werbung gemacht haben, haben wir schon 1000 Anfragen bekommen - aus ganz Europa." So werden Niederländer, Spanier, Franzosen und Polen dabei sein. Allerdings: "Illingen kann nicht bedarfsgerecht wachsen, es ist die Frage, ob das Platzangebot in Illingen der Nachfrage gerecht werden kann." Was den Planungen aber keinen Abbruch tut. Nur, dass Boudier und Kiehn jetzt von einem zwölfköpfigen Team mit Schwerpunktthemen unterstützt werden.

Jede Menge Neuerungen wird es geben. Alles fängt beispielsweise schon einmal damit an, dass die Besucher keinen Eintritt zahlen müssen. Wer durch das Stargate allerdings das Gelände betritt, ist gerne zu einer Spende zu Gunsten des Kinderhospizdienstes aufgerufen. Dafür, dass es nix mehr kostet, wird dann aber noch mehr geboten. Das Musical-Projekt Neunkirchen wird Auszüge aus dem - durch die Fark in diesem Jahr inspirierten - neuen Musical "Steampunk" zeigen. "Mit Francesco Cottone und dem Projekt überhaupt werden wir wohl eine langfristige Kooperation eingehen." Dabei wird Steam punk bei der Fark zwar wieder ein großes Thema sein, aber nur noch ein Drittel der Fläche bekommen. Neu dabei ist Cosplay - aus Computerspielen, Film und Fernsehen entstandene Figuren. "Wir sind da die einzigen deutschlandweit, die keine Beschränkungen haben. Jeder darf sich vorstellen." Beispielsweise bei dem in dieser und den anderen Sparten ausgelobten Wettbewerb. Nach 60 Cosplay-Anfragen für die erste Fark liegen jetzt schon mehr als 200 vor.

Neben Cosplay und Steampunk wird Science-Fiction das nächste große Thema sein. Zu Gast ist beispielsweise wieder die größte Starwars Community. Und die - und alle Besucher - erwartet etwas ganz Besonderes: Ein X-Wing-Fighter aus Starwars, der Klassiker der Raumfahrzeuge, wird 1:1 aufgebaut ("zumindest teilweise, wir sind nicht sicher, ob er fertig wird") und zwar von Fans. Jung-Ingenieur Marko Kessler macht Konstruktion und Statik. In das Raumfahrzeug mit zwölf Metern Spannweite kann man sich dann sogar reinsetzen. Ein weiterer Höhepunkt ist bedeutend kleiner und hat zwei Beine: Dr. Mark Benecke kommt im Abendprogramm in die fantastische Bibliothek. Der noch praktizierende Forensiker ist auch Autor und hat Hitlers Überreste untersucht.

"Auch erwarten wir wieder die Crème de la Crème der Fantasy-Autoren", freut sich Kiehn. Details gibt es aber erst in vier Wochen - da ist die Leipziger Buchmesse vor. Aber auch Nachwuchsautoren wie Oliver Plaschka und die bekannten Fantasy-Verlage werden vertreten sein. Mit dabei auch wieder der Predator-Clan aus Deutschland. Aus den benachbarten Niederlanden kommt der Ghostbusters-Fanclub, stilecht mit Ecto-1-Cadillac. Am Endzeit-Stand Lost Eden bieten die Endzeitler Shows. Stolz ist Kiehn auch auf zwei weitere Höhepunkte: Die bekannten Startrek-Vorlesungen der Zweibrücker Uni und einen Bodypainter aus der Filmindustrie. Filmfans können T-Shirts ihrer Lieblingsserien beim größten Ausstatter im Filmfranchise-Bereich erstehen. Kurzfilme, der Hobbit-Fanclub, zehn Endzeit-Fahrzeuge, Klingonisch-Lehrer Lieven Litaer, Science-Fiction-Redner, der Hogwart-Express - insgesamt 1200 bis 1500 Menschen werden die Besucher in Fantasie-Welten entführen. Erwartet werden pro Tag 10 000 Besucher. Doch jetzt erwartet Kiehn was ganz anderes: Lilou hat genug und dringende Geschäfte zu erledigen. Heim geht's. . .