Schwimmbad-Abriss wird teurer

Sulzbach. Der Bauausschuss des Sulzbacher Stadtrates beschloss in seiner jüngsten Sitzung die Auftragsvergabe zum Abbruch des alten Freibades. Auf 120 000 Euro hatte die Stadtverwaltung die Kosten geschätzt, 98 000 Euro wird der Abriss nun tatsächlich kosten

Sulzbach. Der Bauausschuss des Sulzbacher Stadtrates beschloss in seiner jüngsten Sitzung die Auftragsvergabe zum Abbruch des alten Freibades. Auf 120 000 Euro hatte die Stadtverwaltung die Kosten geschätzt, 98 000 Euro wird der Abriss nun tatsächlich kosten. Im ersten Moment ein Grund zur Gelassenheit, hätte man bei der Analyse der im Freibad verwendeten Farbe nicht eine PCB-Belastung festgestellt. So wird die Stadt für die fachgerechte Entsorgung dieser Farbe noch einmal 45 000 Euro drauflegen müssen, wie Peter Raven, Ingenieur des Sulzbacher Bauamts, dem Rat erklärte. Bernd Rose (CDU) wunderte sich über die Belastung der Farbe, habe es doch vor einigen Jahren einen Besuch vom Gesundheitsamt gegeben, bei dem keine Gefährdung festgestellt worden sei. "Ist die Farbe durch das Alter gefährlicher geworden?", fragte er etwas spöttisch. Bei Menschen sei es schließlich ähnlich. Doch Steffen Banuat, Leiter des Bauamts, widersprach: "Das Freibad ist schon mehrfach überstrichen worden, die Mischung macht es gefährlich."

Gekoppelt war der Beschluss jedoch auch an die Renaturierung des Areals. "Es geht nicht nur darum, das Schwimmbad abzubrechen, wir haben auch gemeinsam entschieden, das Gelände der Bevölkerung zurückzugeben", sage Bürgermeister Michael Adam. Und Steffen Banuat ergänzte: "Wir haben 200 000 Euro an Zuschussmitteln für den Abbruch und die Planung der Renaturierung im Haushalt. Was nach dem Abriss übrig bleibt, fließt in die Planung."

Die Vorplanung wurde indessen von Lutz Hettrich und Michael Boes von der RAG Montan Immobilien GmbH vorgestellt. Zwei 2,3 Hektar Gebiet sollen in Angriff genommen werden. Darin fließt der Bläubach - seit den 1960er Jahren vor den Augen der Öffentlichkeit in einem Kanal verschwunden. Dies soll sich aber ändern. Auf einer Länge von 200 Metern soll ein Teilstück des Bachs wieder freigelegt werden. Ein Fußweg entlang des Laufs soll entstehen und eine Querung mit Trittsteinen ermöglicht werden, zudem möchte man Biosphären anlegen, die mit standortgerechten Pflanzen ergänzt werden sollen. Sandsteinblöcke am Wegesrand sollen dann als Sitzgelegenheiten zum Verweilen einladen. Die bestehende Verrohrung bleibt jedoch erhalten. Sie soll bei starkem Regen als Hochwasser-Entlastung genutzt werden, außerdem könnte man mittels eines Schiebers im Notfall verhindern, dass bei einem Unfall im Gewerbegebiet Schadstoffe in die Angelweiher gelangen, erklärten Hettrich und Boes.

Zunächst habe man jedoch eine Bestandsaufnahme angefertigt. Leitungen und Kanäle im Gebiet wurden ausfindig gemacht, Bäume wurden auf ihren Erhaltenswert hin begutachtet, denn insgesamt soll das Areal etwas offener werden.

In drei Phasen sind die dann folgenden Maßnahmen eingeteilt. Zunächst erfolgt der Abriss des Schwimmbades durch die Stadt. Dieser hat gerade schon begonnen.

In einer zweiten Phase sollen dann vorbereitende Maßnahmen für die Offenlegung des Bläubachs sowie die Geländeherrichtung erfolgen. Hierfür sind laut der vorgestellten Vorplanung 50 000 Euro vorgesehen. Danach folgt in Phase drei die Offenlegung des Bachlaufs. Diese könnte dann als ökologische Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme der RAG Montan Immobilien GmbH erfolgen, somit wäre die Stadt von den Kosten befreit.

Hettrich: "Wir suchen immer nach Möglichkeiten zur Begrünung als ökologische Ausbaumaßnahme, doch für eine Zusage ist es noch zu früh."

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