Schwarzer Tag für den TC Merzig

Merzig · Die Herren des Tennis-Clubs Merzig kassierten am Sonntag eine ganz bittere Heimpleite. Die deutliche 4:17-Niederlage gegen den Andernacher TC bedeutete den überraschenden Abstieg aus der Oberliga.

 Nicht zu fassen: David Siersdorfer greift sich an den Kopf. Nach gutem Start musste er sein Einzel gegen Jan Porteset doch noch abgeben. Am Ende musste der Schläger dran glauben, doch auch dadurch wurde das Spiel nicht besser. Foto: Ruppenthal

Nicht zu fassen: David Siersdorfer greift sich an den Kopf. Nach gutem Start musste er sein Einzel gegen Jan Porteset doch noch abgeben. Am Ende musste der Schläger dran glauben, doch auch dadurch wurde das Spiel nicht besser. Foto: Ruppenthal

Merzig. Während das Doppel Andre Kracman und Philipp Konz noch auf dem Platz stand und sein Spiel zu Ende brachte, hatten sich die Teamkollegen bereits zurückgezogen. Die Spieler des TC Merzig waren konsterniert, die Enttäuschung stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Sie hatten gegen die starken Gäste aus Andernach keine Chance. Die 4:17-Schlappe war unerwartet deutlich. Und hatte fatale Auswirkungen. Was vor dem Spiel Befürchtung war, wurde Realität: Der Abstieg aus der Oberliga und der damit verbundene Gang in die Saarlandliga waren besiegelt. Trainer Frank Wagner meinte kopfschüttelnd: "Das war heute einfach nur bitter."Im "Alles-oder nichts-Spiel" scheiterten die Merziger Tennisspieler nicht nur an übermächtigen Gästen, sondern auch an den eigenen Nerven. Dabei begann der Tag gut. Die Gastgeber erwischten einen verheißungsvollen Start: David Siersdorfer führte gegen Jan Porteset bereits mit 4:1 - der Merziger dominierte die Partie klar. Doch Porteset drehte den Satz noch und siegte 7:6. Nach dem verlorenen Tiebreak zeigte Siersdorfer im zweiten Satz Nerven. Er machte seinen Frust deutlich. Sein Schläger bekam dies zu spüren - und landete zertrümmert im Mülleimer. Das Spiel des Merzigers besserte sich dadurch jedoch nicht, auch der zweite Satz ging mit 3:6 an Porteset.

Die Nerven spielen nicht mit

Ebenso wie Siersdofer dominierte Lamberti seinen Gegner Richard Nebyla im ersten Satz. Lamberti spielte konzentriert und gewann mit 6:1. Doch auch der Routinier hielt dem Druck nicht stand. Nebyla, ein ebenfalls erfahrener Spieler, erwies sich als cleverer. Er entnervte Lamberti mit geschickt gespielten Bällen und nahm mit 6:1 den zweiten Satz mit. Den folgenden Match-Tiebreak gewann der slowakische Gästespieler mit 10:5. Der Merziger war fassungslos. Auch sein Schläger musste dran glauben.

Der Doppel-Fluch hält an

Völlig enttäuschend verlief das Spiel von Daniel Winnewisser. Der Trierer in Reihen des TCM musste mit 1:6 und 0:6 die Segel streichen. Philipp Konz verlor ebenfalls. Denny Schwarz und Top-Spieler Andre Kracman gewannen ihre Matches und hielten mit ihren Siegen die Hoffnung am Leben. 4:8 stand es vor den Doppelspielen. Diese mussten also alle gewonnen werden. Der letzte Strohhalm zum Klassenverbleib. Doch den Merzigern schwante Böses. Der Doppel-Komplex der letzten Spiele hätte besiegt werden müssen: In den letzten beiden Spielen gingen alle sechs Doppel verloren. Und so lief es auch diesmal. Nervenschwäche, vermeidbare Fehler und Frustration bestimmten das Merziger Spiel. Am Ende stand eine völlig verdiente und dennoch unnötige Niederlage. Folge: Der TCM landete auf Platz sechs mit 6:10 Punkten. Die Mannschaft, nach den ersten Spielen noch mit 6:0 Punkten Tabellenführer, steigt ab. Nun steht ein schwieriges nächstes Jahr bevor. Denn die Zukunft der Spieler ist ungewiss. "Dass wir einen Spieler wie Kracman halten können, glaube ich nicht", sagte Frank Wagner und fügte hinzu: "Er hat eine starke Saison gespielt und wird Angebote von höherklassigen Vereinen bekommen." Das Verbleiben des Luxemburger Gilles Kremer hält er dagegen für möglich. Bei den anderen fünf ist der Trainer auch nach dem Abstieg zuversichtlich, was die Vereinstreue betrifft: "Die Jungs sind aus der Umgebung, stehen zum Verein. Es sind keine Nomaden."

Die zweite saarländische Mannschaft, die Tennis Freunde Oppen, beendeten ihr einjähriges Oberliga-Dasein mit einer 0:21-Niederlage beim TC Bad Dürkheim. Die TFO waren bereits abgestiegen und landeten ohne Punktgewinn auf dem letzten Tabellenplatz.

Foto: SZ/Verein

"Das

war heute einfach nur bitter."

Merzigs Trainer

Frank Wagner

über den Abstieg

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