Schütteln kann das Baby gefährden

Kreis Neunkirchen. "Schütteltrauma - wie die lebensbedrohliche Gefahr unterschätzt wird" hieß das Thema einer landesweiten Fortbildung im Netzwerk "Frühe Hilfen". Das Kreisjugendamt und das Gesundheitsamt des Landkreises Neunkirchen hatten eingeladen

 Herausforderung schreiendes Kind. Foto: SZ

Herausforderung schreiendes Kind. Foto: SZ

Kreis Neunkirchen. "Schütteltrauma - wie die lebensbedrohliche Gefahr unterschätzt wird" hieß das Thema einer landesweiten Fortbildung im Netzwerk "Frühe Hilfen". Das Kreisjugendamt und das Gesundheitsamt des Landkreises Neunkirchen hatten eingeladen. "Wir freuen uns sehr, dass so viele gekommen sind um sich bei diesem wichtigen Thema auf den neuesten Stand zu bringen", so Volker Kümmel, Leiter des Kreisjugendamtes, in einer Pressemitteilung.Viele Eltern kennen das Gefühl der Erschöpfung, der großen Müdigkeit oder auch der Verzweiflung, heißt es weiter. Das Baby schreit unaufhörlich und alle Beruhigungsversuche misslingen. "Sie würden Ihr Baby am liebsten kräftig schütteln, um endlich Ruhe zu haben? Doch Schütteln ist gefährlich und kann schwerwiegende Verletzungen verursachen" so Dr. Lieselotte Simon-Stolz, Kinder- und Jugendärztin beim Gesundheitsamt Neunkirchen. Das so genannte "Schütteltrauma", eine spezifische Form von Kindesmisshandlung, war auch eines der Hauptthemen bei der Fortbildungsveranstaltung für Hebammen, Fachkräfte und alle Kooperationspartner im Netzwerk "Frühe Hilfen". Als einen vorbeugenden Ansatz wurde auf die Elternkurse "Das Baby verstehen", ein Regelangebot für alle Mütter und Väter des Landkreises, im zweiten Teil der Veranstaltung hingewiesen. Im Rahmen der landesweiten Umsetzung der so genannten "Frühen Hilfen", eines Präventions- und Kinderschutzprogramms für Familien mit Kindern von der Geburt bis zu sechs Jahren, arbeiten Gesundheits- und Jugendhilfe zusammen, um Kindern und ihren Eltern zeitnah und wirkungsvoll zu helfen. Ein zentraler Punkt der Arbeit in den "Frühen Hilfen" ist die noch stärkere funktionale Nutzbarmachung des schon aufgebauten Netzwerks, bestehend aus fast allen bedeutenden Trägern und Institutionen in diesem Bereich. Hierzu ist eine umfassende, themenbezogene Fortbildung für die beteiligten Akteure ein entscheidender Faktor. Deshalb wurde durch die Koordinatoren Dr. Lieselotte Simon-Stolz und Michael Becker in Zusammenarbeit mit den beteiligten Ämtern, der Uniklinik Heidelberg und externen Fachreferenten ein Weiterbildungsprogramm aufgelegt, in dessen Kontext auch die jetzige Veranstaltung zum heiklen Thema "Schütteltrauma" angeboten wurde. red

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