Schüler spielen Gesetzgeber
Homburg. Europa und der Euro sind aus den Medien derzeit nicht wegzudenken. Da machte es sich gestern gut, dass die CDU-Europaabgeordnete Doris Pack dem Homburger Mannlich-Gymnasium einen Besuch abstattete. Der Anlass war ein Planspiel zur europäischen Gesetzgebung
Homburg. Europa und der Euro sind aus den Medien derzeit nicht wegzudenken. Da machte es sich gestern gut, dass die CDU-Europaabgeordnete Doris Pack dem Homburger Mannlich-Gymnasium einen Besuch abstattete. Der Anlass war ein Planspiel zur europäischen Gesetzgebung. Das hatte die zuständige Fachlehrerin Ulrike Bossung Schülern der Klassenstufe zehn des Englischzweiges der Schule auf den Stundenplan geschrieben. Um diesem Planspiel Anschauliches voranzustellen, sollte mit Doris Pack eine langjährige Europapolitikerin Rede und Antwort stehen. Und das tat sie mit einem eindrücklichen Plädoyer für den europäischen Gedanken. So sei es für Europa im Ringen um eine wichtige Position im weltweiten Politik- und Wirtschaftsgefüge entscheidend, geschlossen aufzutreten.
Eigene Erfahrungen
Auf Basis ihrer eigenen Erfahrungen in der täglichen Arbeit im Europa-Parlament mit den unterschiedlichen Gremien und den Institutionen der EU-Verwaltung warb sie für Verständnis für nicht immer maximale Lösungen. "Nicht immer kommt das beste und größte Ergebnis heraus. Denn die 27 Länder in der Europäischen Union müssen sich ja einigen." Dabei seien die so getroffenen Entscheidungen "nicht immer ein fauler Kompromiss", sagte Pack. "Lasst Euch das nicht einreden. Es sind die Entscheidungen, die mit 27 Mitgliedsländern erreichbar waren." Doch wie läuft eigentlich ein Gesetzgebungsverfahren in der EU?
Wie läuft Gesetzgebung?
Das anschaulich zu verdeutlichen, war gestern der Auftrag von Julia Thunecke, Spielleiterin des "Planspiels zum EU-Gesetzgebungsverfahren". Als Angebot der regionalen Vertretung der EU in Bonn sollen Schüler in einer Art von Rollenspielen erleben, wie komplex mitunter das Erzielen der von Pack angesprochenen Kompromisse ist. "Das Planspiel ist in insgesamt sechs Phasen eingeteilt", erläuterte Thunecke. "Am Anfang gibt es eine Einführung. Danach nehmen die Schüler das Geschehen selbst in die Hand. Sie werden auf die Funktionen Parlament, Lobbyisten, EU-Kommission und Ministerrat aufgeteilt."
Für ihre Simulation hatten sich die Schüler für das Thema "Daten- und Urheberrechtsschutz im Internet" entschieden. Im der Diskussion mit Doris Pack allerdings lag die Interessenlage der Schüler erwartungsgemäß etwas anders. "Was wird aus dem Euro?", lautete die Frage einer Schülerin. Packs Einschätzung: "Es geht gut mit dem Euro weiter, das ist meine feste Überzeugung."
