Schüler auf den Spuren des Klimawandels

Heidstock. Zu einer spannenden "Klimaexpedition" starteten am Montag rund 60 Schüler des Kaufmännischen Berufsbildungszentrums Völklingen (KBBZ). Martin Fliegner von Geoscopia, einer Firma für Umweltbildung, präsentierte Satellitenaufnahmen vom Vortag. Eigentlich waren sogar Livebilder geplant, die Bäume vor der Schule standen dem direkten Kontakt ins All jedoch im Weg

 Beim Experiment mit dem Solarkocher (von links): Timo Tressel, Expertin Theresia Weimar-Ehl von der Verbraucherzentrale, Thomas Ackermann, Stefanie Zieder und Julia Groß. Foto: Becker & Bredel

Beim Experiment mit dem Solarkocher (von links): Timo Tressel, Expertin Theresia Weimar-Ehl von der Verbraucherzentrale, Thomas Ackermann, Stefanie Zieder und Julia Groß. Foto: Becker & Bredel

Heidstock. Zu einer spannenden "Klimaexpedition" starteten am Montag rund 60 Schüler des Kaufmännischen Berufsbildungszentrums Völklingen (KBBZ). Martin Fliegner von Geoscopia, einer Firma für Umweltbildung, präsentierte Satellitenaufnahmen vom Vortag. Eigentlich waren sogar Livebilder geplant, die Bäume vor der Schule standen dem direkten Kontakt ins All jedoch im Weg. Der Geograph, unterwegs im Auftrag der Organisation Germanwatch, informiert anschaulich über den Klimawandel. Der Vergleich aktueller Aufnahmen mit früheren Bildern zeigt, wie stark ein Grönland-Gletscher geschmolzen ist. Pro Tag, so der Experte, verliert er so viel Süßwasser wie New York in einem Jahr verbraucht. Fliegner räumt aber auch mit Vorurteilen auf. So habe das Schmelzen der Nordpolkappe keinen Einfluss auf den Meeresspiegel. Ein Eiswürfel, der sich im Colaglas auflöst, so der Vergleich, führt auch nicht zum Überlaufen. Gefahr droht nur, wenn das Wasser - wie etwa beim Südpol - vom Festland kommt. In den nächsten 100 Jahren, so der Experte, könnte der Meeresspiegel um bis zu zwei Metern ansteigen. Den Berufsschülern steht das Wasser wohl nicht so schnell bis zum Hals. Die Folgen der Erderwärmung werden aber auch sie spüren - sogar auch im eigenen Geldbeutel. Grund zur Resignation gibt es allerdings nicht. "Ihr könnt selber unheimlich viel machen", versichert Fliegner. Neben angehenden Bürokaufleuten und Kaufleuten im Gesundheitswesen sitzen Fachoberschüler mit dem Wahlpflichtfach Physik im Publikum. "Er hat super erklärt", lobt Tina Peters nach rund 90 Minuten. Sascha Weyand ist überrascht, wie schnell der Klimawandel in den letzten Jahren fortgeschritten ist. Und Julia Groß denkt an die nachfolgenden Generationen. "Ich bin umweltbewusst", versichert die Berufsschülerin. Sie fährt nicht unnötig Auto und lässt kein Licht brennen. Beim anschließenden Workshop mit Theresia Weimar-Ehl vom Klimateam der Verbraucherzentrale erfahren die jungen Leute, was sie noch gegen den Klimawandel tun können - zum Beispiel bei der Essenszubereitung. "Man kann mit Sonnenenergie kochen", erklärt die Biologin. Auf dem Schulhof hat sie einen Solarkocher aufgebaut. Das Gerät nutzt den Treibhauseffekt, bei rund 100 Grad nimmt der Kuchen langsam Farbe an. Ein Vorteil: Es kann nichts anbrennen! Auf mehr als 170 Grad heizt sich der Ofen nicht auf. tan

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