Saarbrücken. Das Engagement des saarländischen SPD-Bundestagsabgeordneten Ottmar Schreiner, der nach einem Wahlsieg 2009 einen Posten in einer SPD-geführten Landesregierung übernehmen will, hat bei den Landtagsparteien zu unterschiedlichen Reaktionen geführt. CDU-Fraktionschef Jürgen Schreier sprach gestern von einem "Befreiungsschlag" der Sozialdemokraten. "Man kann allerdings kein Fußballspiel nur über die linke Seite gewinnen", meinte er mit Blick auf den SPD-Linken Schreiner und den "Halblinken" Heiko Maas. Das hätten die Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen gezeigt. Was Maas noch zu denken geben sollte: Schreiner habe noch in keiner SPD-Bundesregierung ein Amt erhalten, sagte Schreier.Für den Grünen-Vorsitzenden Hubert Ulrich ist die Berufung Schreiners in ein mögliches SPD-Schattenkabinett "ein kluger und geschickter Schachzug", um gegenüber den Linken wieder politischen Boden gut zu machen. Ulrich bekräftigte seine Position, vor der Landtagswahl "keine parteitaktische Festlegung" zu treffen. Für ihn sei entscheidend, mit wem sich grüne politische Inhalte realisieren ließen. FDP-Landeschef Christoph Hartmann erklärte, er schätze Schreiner "auf persönlicher Ebene". Politisch sei man in fast allen Fragen konträrer Meinung. Nach seiner Ansicht hat die SPD die 1998 von Schröder formulierte Neue Mitte aufgegeben. Die SPD lasse sich von den Linken "am Nasenring durch die Arena führen". Die stellvertretende SPD-Fraktionschefin Cornelia Hoffmann-Bethscheider nannte Schreiner einen "herausgehobenen, profilierten Politiker". Bis zum Jahresende werde Heiko Maas auch Personalangebote für die politische Mitte machen, versicherte die Politikerin. Mit den Linken werde es auch weiterhin keinen "Schmusekurs" geben. gp