Schönheiten aus dem Gewächshaus

Neunkirchen/Dirmingen. Wenn er in die Redaktion kommt, dann hat er meist Schönheiten im Gepäck. Mal in natura, mal nur auf Fotos. Dieses Mal hatte Franz Sonntagbauer gleich einen ganzen Stick mitgebracht. Er offenbart dem Betrachter am Bildschirm einen Querschnitt durch die bunte Vielfalt, die der ehemalige Bergmann hegt und pflegt. Sonntagbauer, 62 Jahre alt, ist Orchideenliebhaber

Neunkirchen/Dirmingen. Wenn er in die Redaktion kommt, dann hat er meist Schönheiten im Gepäck. Mal in natura, mal nur auf Fotos. Dieses Mal hatte Franz Sonntagbauer gleich einen ganzen Stick mitgebracht. Er offenbart dem Betrachter am Bildschirm einen Querschnitt durch die bunte Vielfalt, die der ehemalige Bergmann hegt und pflegt.

Sonntagbauer, 62 Jahre alt, ist Orchideenliebhaber. Seit gut 40 Jahren schon. Was klein angefangen hat, ist mittlerweile zu einer Leidenschaft geworden. Inzwischen wetteifern gut 150 Pflanzen in seinem Gewächshaus darum, die schönste zu sein. Bis zu 1,50 Meter groß sind die Orchideen, die Sonntagbauer in dem zwei mal fünf Meter großen Treibhaus ein liebevolles Zuhause gibt. Die große Stunde der Orchideen schlägt immer wieder sonntags. "Vier bis fünf Stunden verbringe ich schon bei den Pflanzen", erzählt er. Dann wird nach Schädlingen Ausschau gehalten, es wird gedüngt - und eben alles, was sonst noch anfällt. Täglich wird dann nur noch gesprüht. Zurzeit sind es zwei von ihnen, die seine besondere Aufmerksamkeit bekommen.

Das ist einmal die Lodiges Cycnoches, auch Cycnoches cucullata Lindley. Sie blüht gar wunderbar bizarr - und reichlich. "Normalerweise hat sie zwei Blüten, meine hier hat sogar sechs - und sie duftet." Was bei Orchideen längst nicht selbstverständlich ist. Ab Oktober wird die Schöne aus Französisch-Guayana dann allerdings ihre Blätter abwerfen. Konkurrenz hat sie von der Dendrobium Gatton Sunray. Die, wie es der Name schon vermuten lässt, hat gelbe Blüten.

Seit dem Frühjahr treibt sie neue Rispen aus. Die bis zehn Zentimeter langen Blüten der 1919 in Burma registrierten Hybride kommen normalerweise im Frühsommer. Sie ist äußerst robust und bildet bis zu zwei Meter hohe Stängel. Bis vor zwei Jahren konnte Sonntagbauer andere Menschen an seinen Orchideen teilhaben lassen. Denn da hatte es noch den Orchideen-Stammtisch Merchweiler gegeben, dessen Sprecher er war. Eine letzte große Ausstellung war im August 2010. Damals war sogar die Sängerin Susan Ibrahimi zu Gast und hat eine Orchidee auf ihren Namen getauft. Mittlerweile hat sich der Stammtisch aufgelöst.

"Das ist wie überall - uns fehlt einfach der Nachwuchs", bedauert Sonntagbauer. "Dabei haben wir richtig gute Ausstellungen organisiert, die gut angenommen wurden." ji

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