Schmidt: "Das Wahlergebnis ist traumhaft"

Tholey. Die Tholeyer haben ihrem Bürgermeister Hermann Josef Schmidt, CDU, ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt. 82,2 Prozent der Wähler sprachen sich für den 53-Jährigen aus, 17,8 Prozent für die 43-jährige parteilose Bewerberin Heike Schreiber aus Rilchingen-Hanweiler, die von der SPD unterstützt worden ist

Tholey. Die Tholeyer haben ihrem Bürgermeister Hermann Josef Schmidt, CDU, ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt. 82,2 Prozent der Wähler sprachen sich für den 53-Jährigen aus, 17,8 Prozent für die 43-jährige parteilose Bewerberin Heike Schreiber aus Rilchingen-Hanweiler, die von der SPD unterstützt worden ist.Damit hat Schmidt landesweit eines der besten Wahlergebnisse erzielt, in der Region nur noch knapp übertroffen vom St. Wendeler Bürgermeister Klaus Bouillon Mitte Januar mit 85,1 Prozent.

6032 Wähler gaben am gestrigen Sonntag ihre Stimme ab. 4959 stimmten für Hermann Josef Schmidt, 1073 für Heike Schreiber. Damit lag die Wahlbeteiligung bei 58,6 Prozent, bei Schmidts erster Direktwahl im Mai 2002 hatte sie noch bei 66,2 Prozent gelegen.

Groß war die Freude gestern Abend beim Sieger: "Das Wahlergebnis ist traumhaft. Ich bedanke mich bei allen Wählern, dass sie meine Arbeit der letzten Jahre so gut benotet haben." Schmidt betont: "Ich verspreche ihnen, dass ich mit vollem Engagement für die Gemeinde weiterarbeiten werde." Das Wahlergebnis sei Verpflichtung, in diesem Sinne weiterzumachen.

Für den Rathaus-Chef ist das gute Abschneiden aber auch ein Ergebnis der Teamarbeit, ob bei seinen CDU-Kollegen, vielen Engagierten in der Gemeinde und den Mitarbeitern im Rathaus. Alle hätten in den vergangenen Jahren "toll geschafft".

Heike Schreiber sagte gestern Abend: "Ich bin ein bisschen enttäuscht. Ich habe mir ein besseres Wahlergebnis gewünscht." Und weiter: "Dass es schwierig wird, gegen den amtierenden Bürgermeister anzutreten, war mir bewusst. Aber ich wollte den Bürgern eine Wahl ermöglichen." Leider sei es ihr wegen des kurzen Wahlkampfes im Winter nicht möglich gewesen, sich persönlich in allen Haushalten vorzustellen, was sie sehr schade finde. Schreiber: "Ich wünsche Herrn Schmidt für seine Arbeit alles Gute zum Wohle der Gemeinde Tholey."

Hermann Josef Schmidt hat in sechs der neun Ortsteile der Gemeinde Tholey über 80 Prozent der Wählerstimmen bekommen. Das beste Ergebnis erzielte er mit 86,7 Prozent der Stimmen in Hasborn-Dautweiler und in Lindscheid. Bei seiner ersten Direktwahl 2002 hatte er in Hasborn-Dautweiler nur knapp die Nase vorn.

Unter 80 Prozent kam der Amtsinhaber nur in Neipel, Scheuern und Tholey, wobei er mit 74,2 Prozent in Neipel das schwächste Ergebnis einfuhr, soweit man bei einem Stimmenanteil von fast Dreivierteln davon überhaupt sprechen kann. Heike Schreiber erzielte in Neipel mit 25,8 Prozent ihr bestes Ergebnis.

Die höchste Wahlbeteiligung gab es übrigens mit 71,1 Prozent in Lindscheid, die niedrigste mit 54,1 Prozent in Theley.

Rund 150 ehrenamtliche Helfer und die Mitarbeiter im Rathaus sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Bürgermeisterwahl. Das erste Ergebnis aus Lindscheid ging schon um 18.10 Uhr im Rathaus ein, das Endergebnis stand 20 Minuten später fest.

Für Hermann Josef Schmidt war es gestern Abend die zweite Direktwahl. Bei der ersten im Mai 2002 erreichte er 57,7 Prozent. Sein Gegenkandidat Thomas Finkler, parteilos, von der SPD unterstützt, kam damals auf 43,3 Prozent. Die zweite Amtszeit des Bürgermeisters beginnt im Februar des kommenden Jahres und endet im September 2019.

Der Winter-Wahlkampf in der Schaumberggemeinde war kurz und lag mitten in der Fastnachtszeit. Der Wahlkampf verlief sachlich, ein großer Schlagabtausch blieb aus.

Mit Plakaten machten Schmidt und Schreiber seit Anfang Februar auf ihre Kandidatur aufmerksam. Beide waren zudem in allen neun Dörfern der Gemeinde unterwegs, verteilten Wahlinformationen und Broschüren.

Meinung

Viel bewegt, viel gewonnen

Von SZ-Redakteur Volker Fuchs

Hermann Josef Schmidt hat in seiner erster Amtszeit als Bürgermeister von Tholey seit Februar 2003 vieles bewegt. Er hat die Gemeinde weiterentwickelt, eigene Akzente gesetzt. Das Rathaus versteht sich als Ansprechpartner der Bürger, wozu die Einrichtung des Bürgerservicezentrums wesentlich beigetragen hat. Mit Millionenaufwand sind Hallen, Dorfgemeinschaftshäuser und öffentliche Gebäude auf Vordermann gebracht worden. Im Tourismus setzt Schmidt auf den Ausbau des Schaumberges und des dortigen Bades, wirbt aber auch erfolgreich mit der römischen Vergangenheit. Die Entwicklung der Dörfer in seiner Gemeinde ist ihm wichtig. Weitere Beispiele ließen sich aufzählen.

All das haben die Bürger bei seiner Wiederwahl gestern honoriert. Sie wollen ihren Bürgermeister behalten. 82,2 Prozent, das kann sich nicht nur sehen lassen, das ist spitze.

Dass Bürgermeister sein Traumberuf ist, das hat Schmidt immer betont. Und diesen Traumberuf darf er mit noch größerem Rückhalt aus der Bevölkerung als bei seiner ersten Wahl fortsetzen.

Dass Schmidt mit vollem Elan weiterarbeiten wird, daran hat wohl niemand Zweifel. Arbeit gibt es noch genug. Die Finanzlage der Gemeinde ist schlecht. Da gilt es den hohen Standard zu halten. Und der demographische Wandel, mit immer mehr älteren Menschen und immer weniger Kindern bei zurückgehender Bevölkerung, will nicht bejammert, sondern gestaltet werden.

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