"Schlüsselchen" steht vor der 50. Ausgabe

Holz. An der ehemaligen Grund- und Hauptschule Holz gab es eine Schülerzeitung mit dem Namen "Schlüssel". Das Titelbild der letzten Ausgabe zeigte ein Türschloss mit einem großen Schlüssel, an dem ein kleines Schlüsselchen hing

Holz. An der ehemaligen Grund- und Hauptschule Holz gab es eine Schülerzeitung mit dem Namen "Schlüssel". Das Titelbild der letzten Ausgabe zeigte ein Türschloss mit einem großen Schlüssel, an dem ein kleines Schlüsselchen hing. Als die Hauptschule 1986 geschlossen wurde und nur noch die Grundschule übrig blieb, wählte die Schulleitung für ihre neue Schulzeitung den Namen "Schlüsselchen", um damit auch ein bisschen in der Nachfolge der ehemaligen Schülerzeitung zu stehen. Das Titelbild der ersten Ausgabe im Jahr 1987 wurde von der Vorgängerzeitung übernommen. Von Anfang an wusste die Schlüsselchenredaktion, dass eine Publikation ohne die Unterstützung des Lehrpersonals nicht überleben kann. Bewusst sprach man deshalb auch von einer Schulzeitung und nicht von einer Schülerzeitung. Am Anfang wurde "Das Schlüsselchen" noch belächelt. Braucht eine Schule wirklich eine eigene Zeitung?Dazu Georg Fox, seit über 26 Jahren Schulleiter in Holz: "Gute Ideen werden immer zuerst belächelt, hin und wieder bekämpft und dann schließlich imitiert." Es wurde anfangs sogar darüber diskutiert, ob man nicht eine richtige Zeitung in einem großen Zeitungsformat gestalten sollte, doch letztendlich hat man sich für die Broschürenform im Din-A-4-Format entschieden. Fox erinnert sich noch gut an die holprige Anfangszeit: "Man war noch im Babyalter des Computers. Am Nachmittag trafen sich die Lehrkräfte und klebten bis zur 24. Ausgabe die Zeitungsentwürfe Seite für Seite auf Papier. Bilder mussten zuerst in einer Druckerei gerastert werden und wurden dann in die verfilmten Seiten eingeklebt. Dann wurde alles im Offset-Verfahren gedruckt - schwarzweiß natürlich, für Farbe war kein Geld da." Ab der 25. Ausgabe übergab man das Layout an Sabine Siegwart, eine Fachkraft aus Holz.

Sie "stylte" die Schulzeitung und verlieh ihr ein modernes, pfiffiges - und jetzt auch farbiges - Gesicht. Die Lehrkräfte konnten sich verstärkt der inhaltlichen Gestaltung widmen. Durch den Computersatz wurde es möglich, wesentlich mehr Inhalt zu bieten. "Dabei wurde jedoch immer wieder eine Textseite in der Originalschrift der Kinder abgedruckt. Das hatte eine dokumentarische Bedeutung für die Schule", betont Fox, der seit der Ausgabe 33 die Layout-Gestaltung übernahm und die Zeitung "ausbaute".

Wichtig ist das Titelbild, es soll Aufmerksamkeit wecken. So zeigte es 2001 einen Elefanten auf dem Schulhof. Es gab auch schon ortstypische Motive aus Holz, Wahlschied und Kutzhof. Hier nutzte die Redaktion das künstlerische Talent des Schulleiters, der Serigrafien aus den Heusweiler Ortsteilen für das Titelbild gestaltete. Meistens aber wurden die Schüler abgebildet. "Die etwa 200 Kinder der Schule auf einem Foto zu versammeln, ist gar nicht so einfach", schmunzelt Fox.

Zweimal gelang es. So 2007 am "Welttag des Buches" und 2011 vorm Staatstheater Saarbrücken. In den letzten Jahren hat die Schule eine Arbeitsgemeinschaft gegründet, in der die Kinder die Möglichkeit haben, ihre Seiten inhaltlich und journalistisch zu planen. So ist "Das Schlüsselchen" heute zu einer Visitenkarte der Schule, aber auch zu einer Schulchronik geworden. Es erscheint im Vierfarbdruck, die Seitenzahl steigerte sich von anfangs 32 auf jetzt 52, und die Auflage beträgt 700. "Dies wurde möglich, weil viele Geschäftsleute im Erscheinungsgebiet die Herausgabe der Zeitung mit einer Annonce unterstützten", freut sich Georg Fox.

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