Schlossparkschüler und ihr Star

Geislautern · Anny Hwang beherrscht nicht nur das Klavierspiel, sie kann auch sehr gut mit Kindern umgehen. Das hat die Pianistin mit Wurzeln in Dudweiler am Freitagmorgen in der Schlossparkschule in Geislautern bewiesen.

 Im Sturm hat die Pianistin Anny Hwang bei ihrem Besuch am Freitagmorgen die Herzen der Geislauterner Schüler erobert. Die Kleinen gaben sich erst zufrieden, wenn sie ein Autogramm ergattert hatten und die junge Musikerin vielleicht sogar umarmen durften. Foto: Becker&Bredel

Im Sturm hat die Pianistin Anny Hwang bei ihrem Besuch am Freitagmorgen die Herzen der Geislauterner Schüler erobert. Die Kleinen gaben sich erst zufrieden, wenn sie ein Autogramm ergattert hatten und die junge Musikerin vielleicht sogar umarmen durften. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

"Wie wird man denn so schnell?", war eine der ersten Fragen, der sich Anny Hwang stellte. Die in Dudweiler geborene und mittlerweile in Berlin lebende Pianistin war am Freitagmorgen zu Gast in der Schlossparkschule Geislautern. Dabei spielte sie unter anderem einige Stücke von Mozart und Chopin und stand anschließend den neugierigen Grundschülern Rede und Antwort. Und Fragen hatten die Kinder von der ersten bis zur vierten Klasse eine ganze Menge. Schließlich spielen von den etwa 140 Schülern rund 100 selbst ein Instrument: Im Streicherprojekt, das es seit 2004 gibt, lernen alle Kinder jeweils einer Klasse vom Schulstart an Geige, Bratsche oder Cello.

Ob sie bereits auf der ganzen Welt gespielt habe, schallte es aus der Mitte der Sporthalle. Ob sie aufgeregt sei vor einem Auftritt. Bei der Frage, wann sie zum ersten Mal auf der Bühne stand, half ihr Vater weiter: "Mit drei oder vier Jahren war das." Damals noch mit der Geige, wie er sich erinnerte.

Später lernte Anny Hwang noch Gitarre und Flöte, "aber dann bin ich beim Piano hängen geblieben", sagt die sympathische Musikerin. Auf der ganzen Welt war sie noch nicht, aber immerhin bereits in vielen Ländern Europas und Asiens. Sie habe ihr Hobby zum Beruf gemacht, sagte die heute 24- Jährige. Und sie gab den guten Rat: "Üben, üben, üben. Das ist ein bisschen wie im Sport."

Die Veranstaltung diente gleichzeitig dazu, den Kindern Instrumente und Musik näher zu bringen. So durfte eine kleine Gruppe von Schülern auch selbst auf die Bühne kommen und sich den Flügel aus der Nähe betrachten. Nach einem Blick in dessen Innenleben spielte Esmanur aus der vierten Klasse kurz Beethovens "Für Elise" an.

"Die Schüler sollen das Authentische erleben und ernst genommen werden", erklärte Musiklehrer Bernhard Hayo die Intention, eine live spielende Künstlerin einzuladen. Zustande gekommen war der Kontakt zur Musikerin über das Projekt "Rhapsody In School", das Künstler an Schulen vermittelt.

Nach jedem Stück gab es stürmischen Applaus. Während des Spielens wippten die Köpfe im Takt, und einige Kinder spielten im Geiste sogar mit, wie man an Handbewegungen erkennen konnte.

Mit einer Komposition von Camille Saint-Saëns beendete Anny Hwang die etwa einstündige Frage- und Lernstunde. Aus der Sporthalle durfte sie deswegen noch lange nicht, stattdessen wurde sie umringt von vielen Schülern, die noch ein Autogramm von ihr wollten. Geduldig ließ sie sich von den Kleinen auch umarmen.

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