Schlichte Schieber, stramme Sportler

Fräulein Smilla hatte, wie der geneigte Roman-Leser weiß, ein ganz besonderes Gespür für Schnee. Was man auch etlichen Zeitgenossen attestieren kann, die zurzeit den Kampf mit der weißen Masse auf Gehwegen und in Hauseinfahrten aufnehmen. Da gibt es die schlichten Gemüter: Sie packen die Schneeschaufel, setzen einmal an und schieben eine schmale Furche in die Schnee-Packung

Fräulein Smilla hatte, wie der geneigte Roman-Leser weiß, ein ganz besonderes Gespür für Schnee. Was man auch etlichen Zeitgenossen attestieren kann, die zurzeit den Kampf mit der weißen Masse auf Gehwegen und in Hauseinfahrten aufnehmen. Da gibt es die schlichten Gemüter: Sie packen die Schneeschaufel, setzen einmal an und schieben eine schmale Furche in die Schnee-Packung. Fertig! Die Anhänger der reinen Lehre räumen zuerst großflächig, kehren mit einem harten Besen die letzte Flocke weg, um dann eine Granulat-Salz-Mischung aufzustreuen. Und zwischen diesen beiden Extremen bewegen sich die Sportiven, die nicht schieben, sondern schwungvoll schaufeln. Am liebsten auf die Fahrbahn, wo sich der Autofahrer über den frischen Matsch freut. Körper und Geist nutzen optimal all jene aus, die ihre Schaufel beladen und das Ganze dann hinters Haus tragen, wo der Schnee keinen Schaden anrichtet.

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