Schlepplift-Abbau verschleppt sich

Wahlschied · Noch immer steht der stillgelegte Schlepplift des Ski-Clubs Heusweiler auf dem Teufelsberg. Das gefällt dem Wahlschieder Ortsrat nicht, da die Anlage schon vor sieben Monaten abgebaut sein sollte. So fordert der Ortsrat von der Verwaltung, massiv Druck auf den Ski-Club auszuüben.

 Gestern beim stillgelegten Skilift am Teufelsberg in Wahlschied. Noch steht die rostende Anlage und hat fast etwas Verwunschenes, allerdings sollte sie eigentlich schon im vorigen Jahr abgebaut werden. Dass sie noch immer steht, ärgert den Ortsrat. Foto: Andreas Engel

Gestern beim stillgelegten Skilift am Teufelsberg in Wahlschied. Noch steht die rostende Anlage und hat fast etwas Verwunschenes, allerdings sollte sie eigentlich schon im vorigen Jahr abgebaut werden. Dass sie noch immer steht, ärgert den Ortsrat. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Der Skilift am Wahlschieder Teufelsberg sollte bis Juni 2012 abgebaut werden (wir berichteten). Doch die Anlage steht immer noch. Mitglieder des Wahlschieder Ortsrates sind deshalb richtig sauer auf den Ski-Club Heusweiler. "Ich bin vollkommen unzufrieden darüber, wie das läuft. Ich werde mir das nicht länger gefallen lassen", sagte Ortsvorsteher Reiner Zimmer (SPD) in der jüngsten Ortsratssitzung.

Blicken wir zurück: Im September 2011 hatte der Ortsrat einstimmig gefordert, dass der Skilift abgebaut werden soll. Er roste vor sich hin, stelle eine Unfallgefahr dar und sei umwelttechnisch ein Schandfleck. Der Ski-Club Heusweiler, Eigentümer der Anlage, wollte sich das nicht gefallen lassen und pochte auf die Eigentumsverhältnisse.

Wetter als Hinderungsgrund?

Dennoch sagte Sabine Leinenbach, die damalige Vorsitzende des Ski-Clubs, dem Ortsrat zu, die Mitgliederversammlung ihres Vereins zu befragen und über den Abbau oder Fortbestand des Liftes entscheiden zu lassen. Den Ortsrat werde sie über das Ergebnis der Mitgliederversammlung informieren. Im Januar 2012 bekam der Ortsrat die Information: Die Mitgliederversammlung habe zugestimmt, dass der Ski-Club den Lift mit möglichst wenig Flurschaden bis Ende Juni 2012 abbauen wolle. Dies geschah aber nicht. Der Ski-Club begründete das damit, "dass die Wetterlage es bisher nicht zugelassen hat, in das Gelände einzufahren". Diese Aussage sorgte für Ärger bei Rat und Verwaltung.

So sagte die ehemalige Vereinsvorsitzende Sabine Leinenbach, die inzwischen Leiterin des Heusweiler Bauamtes ist, die Verwaltung habe den Ski-Club vor drei Wochen angeschrieben und um Informationen zum Sachstand gebeten. Außerdem sei dem Verein angekündigt worden, das Gelände am Teufelsberg zum 31. Dezember 2014 zu kündigen. Bis Ende April 2013 solle sich der Verein dazu äußern. "Dies hat er bisher noch nicht getan", erklärte Leinenbach im Ortsrat.

Rat mag nicht mehr warten

Frank Grünagel (SPD) regte diese Aussage auf: "Es ist jetzt schon eine lange Frist verstrichen. Wir warten seit einem Jahr auf den Rückbau. Wir dürfen nicht noch ein weiteres Jahr warten." Dem stimmte Zimmer zu: "Wir sollten dem Verein androhen, die Pacht fristlos zu kündigen. Dann verliert er auch seine Ski-Hütte. Mal sehen, ob er dann reagiert. Ich bin es Leid, dem Verein 100 mal hinterherzulaufen."

SPD-Sprecher Dirk Brunnet ging noch einen Schritt weiter, er ist der Auffassung: "Die Gemeinde ist ganz klar in der Pflicht. Ich fordere sie auf, den Ski-Lift auf Kosten des Ski-Clubs abzubauen." Ähnlich Wolfgang Hauser (CDU): "Ich erwarte, dass die Gemeinde Zwangsmittel androht - und zwar deutlich. Etwa die Durchführung einer Ersatzvornahme. Es kann nicht sein, dass wir ständig der Verwaltung hinterher laufen und sie auffordern, ihre Arbeit zu machen."

Einstimmig forderte der Rat die Verwaltung schließlich auf, "sich jetzt intensiv um den Ski-Lift-Rückbau zu kümmern, dem Ski-Club deutlich zu machen, dass der Rückbau erfolgen muss und den Ortsvorsteher sowie die Fraktionen schriftlich über den jeweiligen Sachstand zu informieren". Sollte der Ski-Club Heusweiler daraufhin immer noch nicht reagieren, solle die Verwaltung den Rückbau veranlassen und dem Ski-Club die Kosten in Rechnung stellen.

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