Schleichweg-Sucher nerven die Rußhütter

Saarbrücken. Charlotte Britz tut, was Charlotte Britz für wichtig hält: mit den Saarbrückern reden. Gerade ist sie auf Sommertour durch die Stadt. Vier Stunden Rußhütte standen am Donnerstag auf dem Programm (wir berichteten)

Saarbrücken. Charlotte Britz tut, was Charlotte Britz für wichtig hält: mit den Saarbrückern reden. Gerade ist sie auf Sommertour durch die Stadt. Vier Stunden Rußhütte standen am Donnerstag auf dem Programm (wir berichteten). 30 Bewohner des Distrikts 121, wie er offiziell heißt, gingen mit der Oberbürgermeisterin über "die Rußhütt", den Teil der Stadt, der zu 90 Prozent aus Wald besteht. Idyllisch ist es hier, aber es ist keine Idylle pur. Dazu ist die Verkehrsbelastung zu hoch.Über die Rußhütte fahren alle, die aus Riegelsberg kommend die Ampeln in der Lebacher Straße meiden wollen. Und die, die den täglichen Stau auf der Camphauser Straße fürchten, wenn sie von Fischbach aus Saarbrücken ansteuern. Der Verkehr ist vordringliches Problem, wie Guido Roth, Sprecher der Bürgerinitiative Rußhütte, der Oberbürgermeisterin erläuterte. Roth hat guten Kontakt zur Stadtverwaltung. Etwa einmal in der Woche ruft er dort an. Nicht immer, aber meist mit Erfolg, wie er sagt. So setzt die Stadt sich nun für Verkehrsentlastung und -beruhigung ein. Bürgerreferent Robert Mertes hat die Wünsche der Rußhütter aufgeschrieben und wird die Liste abarbeiten. Weniger Durchgangsverkehr will man erreichen, indem Autofahrer, von der Rußhütte kommend, künftig nur noch auf einer Spur in den Ludwigskreisel fahren können. Zudem soll die Ampel kurz geschaltet werden. Gleichzeitig wird die Einfahrt von der Camphauser Straße in den Kreisel erleichtert. Verkehrplaner Peter Häckelmann ist überzeugt, dass die Autofahrer erkennen, dass sich der Schleichweg über die Rußhütte nicht mehr lohnt. Zudem sollen auf Wunsch der Bürgerinititative Baumscheiben an der Durchfahrtsstraße für Verkehrsberuhigung sorgen. Die Arbeiten beginnen Ende August/Anfang September, sagt Mertes. Die Bewohner der Rußhütte sind aber schon mit kleinen Dingen sehr zufrieden. Mit den Blumen etwa, die die Stadt auf ihren Wunsch an den Brücken über den Fischbach anbrachte. Deshalb greifen sie abends selbst zur Gießkanne, um die Pracht zu wässern. Blumen gab es auch für Charlotte Britz gleich zu Beginn. "Vorschusslorbeeren" wie sie fröhlich meinte. Doch viele Erwartungen der Rußhütter hat die Stadt offenbar erfüllt, weitere stehen auf einer Wunschliste.

StichwortBürgerinitiative Rußhütte: Vor rund 30 Jahren habe Rußhütter Bürger die Initiative gegründet. Sprecher ist Guido Roth. Die Initiative trifft sich jeden ersten Mittwoch im Monat um 19 Uhr im Pfarrsaal der evangelischen Kirche. Die Initiative hat unter anderem die Begradigung des Fischbachs verhindert und die Umsetzung einer 30er-Zone erreicht. Derzeit setzt sie sich für Verkehrsverringerung und -beruhigung ein. red

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