In den ersten Jahren, in denen Baedekers Reisehandbücher den Unternehmungslustigen Rat- und Vorschläge für Ihre Fahrten boten, reiste man mit der Diligence über holprige Straßen oder mit dem Dampfboot. Mit dem sich schnell ausbreitenden Eisenbahnsystem kam ein neuer Verkehrsträger, der mehr und mehr die Routen vorgab. Und so entwickelten sich auch die Reiseführer. Die berühmten roten Bände des Baedeker orientierten sich an den Schienensträngen. Das Land an der Saar wurde im Band "Rheinlande" beschrieben. 1864 gab es für Saarbrücken einen kurzen Eintrag, etwa gleich lang wie der von Dudweiler mit dem Brennenden Berg und der von St. Arnual mit der Stiftskirche. Nach dem Krieg 1870/71 bekam Saarbrücken mehr Platz eingeräumt. Das Schlachtfeld bei Saarbrücken wurde zur Touristenattraktion und ausführlich beschrieben (in der französischen Ausgabe allerdings nur knapp erwähnt), die Bilder Anton von Werners im (Alt)Saarbrücker Rathaus besonders herausgehoben. Die 31. Auflage von 1909 zeigte die gerade vereinigte Stadt mit einem Stadtplan, auf dem das Schlachtfeld als separate Karte eingeklinkt wurde. Die folgenden Ausgaben (1925 und 1931) ergänzten den Stadtplan, widmeten der Stadt aber mehr Zeilen als dem Gemetzel. 1939, mit dem Bau der Autobahnen, kamen die Straßen wieder zu ihrem Recht, und Saarbrücken fand sich mit einem dürren Eintrag in Baedekers Autoführer Deutsches Reich von 1939 als an der Reichsstraße 51 gelegen wieder.Es ist beruhigend, in den heutigen Reiseführern auf industriegeschichtliche, kulturelle und kulinarische Attraktionen zu stoßen und: dass die Interessen sich nur noch bedingt - und dann kritisch - auf die Schlachtfelder richten.