Schiff aus DDR-Zeiten liegt im Osthafen auf dem Trockenen

Saarbrücken. Es ist ein Relikt aus DDR-Zeiten, das 1972 in Magdeburg gebaute Arbeits- und Wohnschiff der Wasserstraßenverwaltung Erich Honeckers. Nach dem Fall der Mauer sei es in den "Ausverkauf" gekommen, erzählt der Vorsitzende des Saarbrücker Motorboot-Clubs, Heino Brand. Ein Flussschiffer aus Karlsruhe kaufte das Schiff im Osten und holte es an den Rhein

Saarbrücken. Es ist ein Relikt aus DDR-Zeiten, das 1972 in Magdeburg gebaute Arbeits- und Wohnschiff der Wasserstraßenverwaltung Erich Honeckers. Nach dem Fall der Mauer sei es in den "Ausverkauf" gekommen, erzählt der Vorsitzende des Saarbrücker Motorboot-Clubs, Heino Brand. Ein Flussschiffer aus Karlsruhe kaufte das Schiff im Osten und holte es an den Rhein. Dann kaufte es der Saarbrücker Club, um im Osthafen ein schönes eigenes Clubschiff zu haben. Ende der 90er trat es seine letzte Reise an. Über Straßburg wurde das Schiff mit Hilfe des Technischen Hilfswerks über die französischen Kanäle nach Saarbrücken geschleppt, wo es auch heute noch im Osthafen liegt und den 78 Mitgliedern des Vereins als schwimmendes Clubhaus dient. Mit eigener Kraft ist das Schiff nie gefahren. Es hat keinen Motor, war schon zu DDR-Zeiten auf einen Schlepper angewiesen, der es immer dort anlegte, wo gerade gearbeitet wurde. Heute vereinfacht dieser Umstand die Sanierungsarbeiten. Alle zehn Jahre wird das Schiff generalüberholt und dem Wasser- und Schifffahrtsamt die Schwimmfähigkeit bewiesen - eine Art Wasser-TÜV. Mit zwei Schwerlastkränen holte Hafenmeister Ralf Stengleich das Schiff aufs Trockene. Auf Betonstützen liegt es nun im Osthafen am Ufer. Die Clubmitglieder haben den Rumpf entrostet, später wird er noch neu gestrichen. Da das Schiff keinen Motor hat und damit auch keine öligen Teile, muss man nur dem Rost den Kampf ansagen. Unter dem Schiff liegen Folien, der Verein achtet auf den Umweltschutz. Der Boden auf dem Vereinsgelände solle sauber bleiben, betont Brand. Ende Mai bis Anfang Juni soll das Clubschiff fertig sein. Dann kommen wieder die schweren Kräne und bringen das Schiff zu Wasser. Denn die Mitglieder des Motorbootclubs wollen ihre Versammlungen nicht auf dem Trockenen abhalten. Das Clubschiff sorgt für den passenden Rahmen. bub

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