Schicksale, die unter die Haut gehen

Merchingen. Seit 1976 spielt die Laienspielgruppe Merchingen einmal im Jahr für den guten Zweck. Nach den Anfängen noch im Dorf, füllen die Aktiven inzwischen seit Jahren die Merziger Stadthalle. Bisher haben sie insgesamt rund 44 500 Euro eingespielt und immer für verschiedene Zwecke gespendet

 Die Merchinger Laienschauspieler freuten sich, wieder für den guten Zweck spenden zu können. Foto: Sylvie Rauch

Die Merchinger Laienschauspieler freuten sich, wieder für den guten Zweck spenden zu können. Foto: Sylvie Rauch

Merchingen. Seit 1976 spielt die Laienspielgruppe Merchingen einmal im Jahr für den guten Zweck. Nach den Anfängen noch im Dorf, füllen die Aktiven inzwischen seit Jahren die Merziger Stadthalle. Bisher haben sie insgesamt rund 44 500 Euro eingespielt und immer für verschiedene Zwecke gespendet. Das Geld ging beispielsweise an Familien in Not, an Fördervereine im Dorf oder an Vereine und Institutionen. Dieser Tage überreicht Thomas Paulus, stellvertretend für die Mitglieder der Laienspielgruppe, zwei Schecks an den Förderverein der SHG-Klinik und an den Verein Herzensengel. Beide bekamen 1250 Euro, die im Frühjahr bei der Aufführung in Merzig eingespielt wurden. Der Scheck für den Förderverein ist zweckgebunden und soll der Palliativstation zugutekommen."Wir haben uns dafür vor über einem Jahr entschieden, weil wir aus der persönlichen Erfahrung heraus sagen können, wie wichtig die Arbeit auf dieser Station ist. Deshalb bleiben wir trotz der ganzen Diskussionen bei dieser Entscheidung", sagte Thomas Paulus. Der erste Vorsitzende des Fördervereins, Werner Lauer, versprach während der Feier in Merchingen, dass auch nach dem Umzug alle zweckgebundenen Spenden komplett an die Palliativstation gehen. Es sei deshalb eine ganz tolle Sache, dass der Verein diese Spende bekommen habe. Adrian Schmitz nahm den Spendenscheck für den Verein Herzensengel entgegen. Er bedankte sich ebenfalls herzlich für die Spende: "Ich finde es toll, dass ihr uns als jung gegründeten Verein unterstützt. Es ist auch ganz toll, dass es so viele ehrenamtlich engagierte Menschen gibt. Aber es ist auch schlimm, dass es in einem Wohlstandsland wie Deutschland so einen Verein wie uns geben muss. "Über die täglichen Mails und Telefonate bekommen die Mitglieder des Vereins hautnah mit, wie viel Elend es im Landkreis gibt. Das sind Schicksale, die größtenteils unter die Haut gehen."

Der größte Teil dieser Spende sei schon verplant. Was die Verteilung der Spenden angeht, so nahm Thomas Paulus den Leitsatz der Sparkasse "MZG - Menschen Zukunft geben" auf und wandelte ihn passend ab: "Menschen Zuneigung und Zuversicht geben, das können beide Vereine. Die Menschen auf der Palliativstation geben Zuneigung und die Herzensengel geben Zuversicht." Damit auch im kommenden Jahr wieder gespendet werden kann, laufen die Vorbereitungen für die Aufführung eines neuen Stücks an, wie Paulus verriet. Am 12. April geht der Vorhang wieder für den guten Zweck in der Merziger Stadthalle auf. Geplant ist die Komödie "Vier Hände für ein Euter". Bisher waren die Zuschauerplätze immer gut gefüllt, aber die Laienschauspieler haben einen Wunsch: "Es ist schon immer unser Traum, die Stadthalle für den guten Zweck mal ganz voll zu kriegen."

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