Schangse wie e Schdallbääsem

Aus dem bäuerlichen Leben früherer Zeit stammt die folgende Redewendung: "Däär hadd Schangse wie e Schdallbääsem, jeed Gnoddel bleibt aanem hänge" (wörtlich: Der hat Chancen wie ein Stallbesen, jeder Kotklumpen bleibt an ihm hängen). Mit dieser Redewendung spottet man über einen Mann, der sich seiner Erfolge bei Frauen rühmt

Aus dem bäuerlichen Leben früherer Zeit stammt die folgende Redewendung: "Däär hadd Schangse wie e Schdallbääsem, jeed Gnoddel bleibt aanem hänge" (wörtlich: Der hat Chancen wie ein Stallbesen, jeder Kotklumpen bleibt an ihm hängen). Mit dieser Redewendung spottet man über einen Mann, der sich seiner Erfolge bei Frauen rühmt. Um den Spott zu verstehen, muss man wissen, dass "Gnoddel" nicht nur Kotklumpen, sondern auch Flittchen bedeuten kann. Das Wort wird meist auf ein junges Mädchen angewendet, das im Umgang mit Männern nicht wählerisch ist und deshalb keinen guten Ruf genießt.Die Verkleinerung "Gnoddelsche" hingegen ist völlig wertneutral; sie kann im Gegenteil eher liebevoll für ein kleines Mädchen verwendet werden in Sätzen wie: "Kumm mòòl häär, du glään Gnoddelsche, isch verdsähl der e Määrsche!" (Komm mal her, du kleines Schätzchen, ich erzähle dir ein Märchen!)

Mundart-Expertin Edith Braun erläutert für die SZ typisch saarländische Redewendungen. Sie publizierte bereits zahlreiche Bücher in Mundart und Schriftdeutsch.

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