Sarg in falschem Grab beigesetzt

Völklingen. Am Freitagnachmittag hatte sich eine große Trauergemeinde auf dem Völklinger Waldfriedhof versammelt, um einen 51-jährigen Gastronomen und Musiker zu Grabe zu geleiten. Doch als Bestatterin Elke Bollbach den Sarg aus der Leichenhalle abholen wollte, fand sie die Zelle leer. Und so gab es nur eine Trauerfeier.Die Stadtverwaltung hat inzwischen den Hintergrund aufgeklärt

Völklingen. Am Freitagnachmittag hatte sich eine große Trauergemeinde auf dem Völklinger Waldfriedhof versammelt, um einen 51-jährigen Gastronomen und Musiker zu Grabe zu geleiten. Doch als Bestatterin Elke Bollbach den Sarg aus der Leichenhalle abholen wollte, fand sie die Zelle leer. Und so gab es nur eine Trauerfeier.Die Stadtverwaltung hat inzwischen den Hintergrund aufgeklärt. Für besagten Freitag waren demnach auf dem Waldfriedhof drei Beerdigungen angesetzt, eine Urnenbeisetzung und zwei Erdbestattungen durch jeweils verschiedene Bestatter. Gegen 14 Uhr habe der Bestatter, der um 15 Uhr die Erdbestattung durchführen wollte, festgestellt, dass der Sarg in der Leichenhalle fehle. Und, so berichtet die Verwaltung: "Es stellte sich heraus, dass der Bestatter, der morgens die Erdbestattung durchführte, obwohl klar ausgezeichnet, den falschen Sarg aus dem Schauraum nahm, die Verwechslung nicht bemerkte und die Beisetzung in einem Rasengrab durchführte."

Vor dieser Situation, sprich der leeren Zelle, stand nun Bestatterin Elke Bollbach. "Ich hatte nur noch eine knappe Stunde Zeit zu reagieren. Wir mussten das Beste daraus machen", sagte Bollbach gestern. Man habe relativ schnell herausgefunden, dass der Sarg am Vormittag von einem anderen Bestattungsunternehmen versehentlich in einem Grab beigesetzt worden sei, das für eine verstorbene Frau bestimmt war. Denn der andere Sarg war sei noch da gewesen. Die Mitarbeiter dieses Unternehmens hätten trotz Kennzeichnung die Särge verwechselt.

Ursache dafür sei vermutlich ein rein menschliches Versehen, eine Unachtsamkeit, gewesen. "Wir haben den Geistlichen und die engsten Angehörigen sofort unterrichtet", berichtet Elke Bollbach. Die Trauergemeinde sei zu diesem Zeitpunkt längst auf dem Weg zur Trauerhalle gewesen. Eine Absage der Feier habe man nicht mehr verantworten wollen. "Wir haben uns bemüht, den Schaden zu begrenzen und mit einem Bild des Verstorbenen, das wir aufgestellt haben, und seiner Gitarre den Trauergottesdienst durchgeführt", sagt Bollbach. Die Trauergemeinde habe Abschied genommen. Es werde daher keine zweite Trauerfeier geben, sondern nur noch die letztendlich richtige Bestattung im Beisein der Familie. Dazu müsse der 51-Jährige umgebettet werden.

"Es war nicht unsere Schuld", sagt die Bestatterin. Da der Name ihrer Firma in den Traueranzeigen stehe, sei ihr jedoch wichtig, dies auch deutlich zu machen. Das verursachende Unternehmen wolle sie nicht nennen. Schließlich habe diese Firma den Fall ja nicht absichtlich herbeigeführt.

Laut Stadtverwaltung werden die Beisetzungen nun kurzfristig nachgeholt. Pressesprecher Uwe Grieger versicherte, die Stadt fühle mit den Angehörigen und bedauere den Fehler des Bestattungsunternehmens. Der Friedhofsverwaltung sei sehr daran gelegen, die Unannehmlichkeiten für die Angehörigen so gering wie möglich zu halten. Sie habe selbstverständlich ihre Unterstützung angeboten. bub/er

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