Saatkrähen kehren nach Dillingen zurück

Dillingen/Saarlouis. Saatkrähen (Corvus frugilegus) brüten jetzt auch in Dillingen. Das hat Ulrich Leyhe vom Nabu mitgeteilt. Nach seinen Ausführungen wanderte die Saatkrähe von Lothringen her wieder ins Saarland ein, nachdem sie bis zum Jahr 1989 in unserer Region als ausgestorben galt

 Vögel mit schwarzem Gefieder, wie die Saatkrähe, wurden früher als Unglücksbringer mit der Flinte vertrieben. Foto: Rolf Ruppenthal

Vögel mit schwarzem Gefieder, wie die Saatkrähe, wurden früher als Unglücksbringer mit der Flinte vertrieben. Foto: Rolf Ruppenthal

Dillingen/Saarlouis. Saatkrähen (Corvus frugilegus) brüten jetzt auch in Dillingen. Das hat Ulrich Leyhe vom Nabu mitgeteilt. Nach seinen Ausführungen wanderte die Saatkrähe von Lothringen her wieder ins Saarland ein, nachdem sie bis zum Jahr 1989 in unserer Region als ausgestorben galt. "Vögel mit schwarzem Gefieder erfreuen sich im allgemeinen keiner großen Beliebtheit", sagt Ulrich Leyhe, "um so erfreulicher ist es, dass sich einst ausgestorbene Vogelarten wie etwa der Kormoran oder jetzt auch die Saatkrähe wieder bei uns niederlassen durften, ohne dass man sie direkt wieder wie früher mit der Flinte vertrieb."Wie der Pachtener Ornithologe Günther Radtke feststellen konnte, brütet die auf der "Roten Liste" für bedrohte Tierarten stehende Saatkrähe mit insgesamt rund 40 Brutpaaren über mehrere kleine Kolonien verteilt im gesamten Stadtgebiet von Dillingen. Am auffälligsten ist dabei die 21 Horste umfassende Kolonie auf den Weiden an der Eissporthalle. "Hat man die Saatkrähe in unmittelbarer Nachbarschaft", so Leyhe, "kann man gut ihr Familienleben studieren, wenn sie sich gegenseitig die Nistzweige stehlen, oder sie beim allmorgendlichen Nahrungsausflug beobachten." Wie Leyhe erklärt, ist die Saatkrähe bei uns kein Zugvogel. Sie ernährt sich gleichermaßen von Würmern, Insekten, hin und wieder mal von einer Maus sowie von kleinen Pflanzenteilen. Mögliche Schäden in der Landwirtschaft sind, so Leyhe, nicht zu erwarten. Beim Nabu ist man über den Dillinger Neubürger hocherfreut. Alljährlich erfasst man die Brutpaare im Saarland und damit auch die allgemeine Bestandsentwicklung. Weitere Saatkrähen-Kolonien gibt es inzwischen auch in Saarlouis in den Außenbereichen des Stadtgartens. rup

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