Saarpfälzer Protestanten wollen in Speyer Akzente setzen

St. Ingbert/Homburg. Mit starken saar-pfälzischen Akzenten aus den protestantischen Dekanaten Homburg und Zweibrücken startet die Landessynode (Parlament) der Evangelische Kirche der Pfalz in ihre neue bis 2014 dauernde sechsjährige Amtszeit. Die Landessynode hat 65 Mitglieder - 23 geistliche und 42 weltliche. Aus dem Dekanat Homburg kommen zwei Theologen und drei Laien

St. Ingbert/Homburg. Mit starken saar-pfälzischen Akzenten aus den protestantischen Dekanaten Homburg und Zweibrücken startet die Landessynode (Parlament) der Evangelische Kirche der Pfalz in ihre neue bis 2014 dauernde sechsjährige Amtszeit. Die Landessynode hat 65 Mitglieder - 23 geistliche und 42 weltliche. Aus dem Dekanat Homburg kommen zwei Theologen und drei Laien. Aus dem Dekanat Zweibrücken, zu dem der Homburger Stadtteil Einöd-Ingweiler gehört, kommen ein Pfarrer und drei weltliche Abgeordnete. Der Homburger Dekan Fritz Höhn (Foto: SZ) sagte im Vorfeld der Synode zu unserer Zeitung: "Es wird eine Synode werden, die in einer Zeit großer Umbrüche und Strukturveränderungen stattfindet." Der Theologe nannte als Stichworte, "Wirtschafts- und Finanzkrise, demographische Entwicklung, sinkende Kirchensteuer-Einnahmen". Deshalb kämen auf die neue Synode wichtige Entscheidungen zu. Es gelte, die Kirchengemeinden mit ihren Mitgliedern auf die Veränderungen vorzubereiten und gemeinsam mit ihnen nach tragbaren und zukunftsfähigen Lösungen zu suchen und diese umzusetzen. Höhn setzt in der neuen Synode auch auf einen "starken saarpfälzisch-protestantischen Akzent". Es sieht die Zusammenarbeit zwischen den Dekanaten Homburg und Zweibrücken sehr positiv. Höhn: "Das Saar-Pfälzische soll in Speyer nicht zu kurz kommen." Die 11. Landessynode wird am Donnerstag, 2. Juli, elf Uhr, von Kirchenpräsident Christian Schad offiziell eröffnet. Bereits am Mittwoch gibt es einen Info-Abend zu kirchenrechtlichen Fragen. Die Synode tagt öffentlich bis Samstag, 4. Juli, im Mutterhaus der Evangelischen Diakonissenanstalt Speyer-Mannheim in Speyer, Hilgardstraße 26. Am Freitag, 3. Juli, steht ab neun Uhr die Wahl des Präsidiums an. Ihm gehören Synodalpräsidentin- oder präsident, Vizepräsidentinnen oder -präsidenten sowie die Beisitzer an. Das Präsidium bereitet die Sitzungen der Synode vor und leitet sie. Präsident der letzten Landessynode war Henri Franck aus Speyer.

Am Freitagnachmittag werden die elf synodalen Mitglieder der Kirchenregierung und ihre Ersatzleute gewählt. Der Kirchenregierung gehören als stimmberechtigte Mitglieder der Kirchenpräsident als Vorsitzender, sein Stellvertreter, das dienstälteste geistliche und weltliche Mitglied des Landeskirchenrates sowie fünf weltliche und vier geistliche Mitglieder der Landessynode an. Die Kirchenregierung leitet und verwaltet im Auftrag der Landessynode die Landeskirche.

Die Landessynode wird auf sechs Jahre gewählt. Zu ihren Aufgaben zählt die Wahl des Kirchenpräsidenten und der Oberkirchenräte, sie beschließt den Haushalt der Landeskirche, erlässt Gesetze, ändert sie ab oder hebt sie auf und prüft die Amtsführung der Kirchenregierung und des Landeskirchenrats. Sie tagt zwei Mal im Jahr, gewöhnlich im Frühjahr und im Herbst.

Auf einen Blick

Die Evangelische Kirche der Pfalz, die auch den Namen Protestantische Landeskirche trägt, hat rund 640 000 Mitgliedern. Sie zählt zu den 22 Landeskirchen innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Sie ist eine "unierte" Kirche: Evangelisch-lutherische und reformierte Christen schlossen sich 1818 zu einer Kirche zusammen. Ihr Gebiet erstreckt sich auf der linken Rheinseite zwischen Worms und Zweibrücken, Homburg und St. Ingbert. Die Kirche untergliedert sich in 20 Kirchenbezirke (Dekanate) mit 429 Gemeinden, davon liegen 397 in Rheinland-Pfalz, 32 im Saarland. Die rund 600 Pfarrerinnen und Pfarrer sind in Gemeinden tätig, in der Seelsorge, in Krankenhäusern, Gefängnissen und Seniorenheimen oder sie unterrichten in Schulen. Sozialstationen bieten Kranken- und Altenpflege sowie häusliche Hilfe. Sie vermitteln Hospizhilfe, Nachbarschaftshilfe, Besuchsdienste. Die Mitarbeiter diakonischer Einrichtungen helfen Menschen in allen Lebenslagen. jkn

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