Saarlouis entdeckt die Insel neu

Saarlouis · Saarlouis hat eine neue Marke für sich erfunden: Die „Saarlouiser Festungstage“. Von Juni bis September ist an fast jedem Wochenende Programm. Nun stellte es die Stadt vor.

 Diese beiden Friesenpferde schauten sich schon mal in der Festung um: Links Kimmy, gehalten von Nora Eisenlauer, mit Sabine Schmitt, und rechts Mayke mit Kulturamtsleiterin Heike Breitenmoser (außen). Kimmy und Mayke kommen vom Zuchtgestüt Weihermühle. Ein Teil der Festungstage wird sich im renovierten Magazin (rechtes Bild) abspielen. Fotos: Sascha Schmidt

Diese beiden Friesenpferde schauten sich schon mal in der Festung um: Links Kimmy, gehalten von Nora Eisenlauer, mit Sabine Schmitt, und rechts Mayke mit Kulturamtsleiterin Heike Breitenmoser (außen). Kimmy und Mayke kommen vom Zuchtgestüt Weihermühle. Ein Teil der Festungstage wird sich im renovierten Magazin (rechtes Bild) abspielen. Fotos: Sascha Schmidt

 Vauban-Insel mit Maréchal Ney von der Altarm-Brücke aus gesehen. Foto: Stadt Saarlouis

Vauban-Insel mit Maréchal Ney von der Altarm-Brücke aus gesehen. Foto: Stadt Saarlouis

Foto: Stadt Saarlouis

Fast alles bei den 1. Saarlouiser Festungstagen spielt sich auf der Vauban-Insel im Saaraltarm und im Graben im Stadtpark ab. Zugpferd sind "Barocke Festspiele" am Samstag, 7. September, und am Sonntag, 8. September. Da kommen Friesen-Pferde, wie sie vom barocken Adel geschätzt wurden, zu Vorführungen (siehe unten). Es gibt Musik, Tanz, Kutschfahrten und Fechtkämpfe. Der Eintritt ist wie meistens frei. Heike Breitenmoser und Sabine Schmitt vom Kulturamt haben das Programm ganz eng an die französisch-preußische Festung geschmiegt. Im Juni und im Juli nutzt die Saarlouiser TanzS.A.L. mit Andreas Lauck das Gelände um das Gebäude auf der Insel, für Tanzvorführungen verschiedener Ensembles. Francisco Moreira und das Tanztheater Family haben eine Choreografie eigens für die Festungstage entwickelt (7. Juli).

An sechs Sonntagen kann das Publikum auf der Insel unter dem Motto "Chant'île Vauban" Chansonabenden lauschen, die französisch gefärbt sind (am 18. August mit Saarbruck Libre).

Ein Experiment wagt Georg André: Der Leiter der Stadtbibliothek lädt am Wochenende 10./11.August zur "1. Lese-Lounge" ein. Er bringt Bücher, Sitzgelegenheiten und Leseatmosphäre auf die Insel. Die Briefmarkensammler stellen am Wochenende 17./18. August auf der Insel Saariva-Sondermarken zu den Festungstagen und einen Sonderstempel vor.

Integriert in die Festungstage sind: die bereits bekannte, etwas verkürzte "Wall-Partie", bei der sich alle Stadtteile sportlich-kreativ vergleichen (18. August), sowie das Kulturpicknick "Pique-nique culturel". Ebenso das Rock-Wall-Konzert (Sonntag, 17. August, mit dem Gewinner des Deutschen Rockpreises 2012, Jessy Martens und Band). Ein eigenes Programm "Sommerakademie" hat die Volkshochschule (VHS) Saarlouis aufgelegt: zum Beispiel eine Fotoexkursion am Saaraltarm (fünf Termine, ab 9. Juli) oder einen Malkurs (29. Juli bis 2. August, mit Susanne Fritzen) auf der Vauban-Insel. Im Juni (Eröffnung 5. Juni) zeigt Claus Zöllner im Gebäude der Insel Skulpturen von Michel Serraz aus Paris.

Ein Wissenschaftsforum am 19. Oktober schließt die Festungstage ab. Fachleute aus Belgien, Luxemburg, Frankreich und Deutschland untersuchen, wie das Leben innerhalb von Festungen der Region organisiert war. Organisator ist Benedikt Loew, der Leiter des städtischen Museums.

Bis eine Stunde nach Ende der Veranstaltungen gibt es auch eine kleine Gastronomie. Neben der Emmes ein Baustein zur optimalen Wirtschaftsförderung", nennt OB Roland Henz die Festungstage. Er rechnet mit vielen auch auswärtigen Besuchern, die die paar Schritte rüber in die Innenstadt gehen werden. Denn "alles auf kleinstem Raum" hebe Saarlouis von anderen ab.

Info: Flyer "Festungstage" und "VHS-Sommerakademie" im Rathaus.

Die Vauban-Insel ("Halwer Mond") diente wohl zur Verbesserung des Flankenschutzes der Schleusenbrücke. Der Bau der Insel "Contregarde de l'ecluse" begann 1689. "Contregarde Vauban" nannten es ab 1821 die Preußen, wie Stadtplaner Jürgen Baus erklärt. Das Magazingebäude auf der Insel ist preußisch. Sein Mittelteil wurde in den 1970ern abgerissen und für eine Gastronomie neu aufgebaut. Das Gebäude wurde jüngst mit Geld des Konjunkturpakts II saniert.

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