Saarland - Kunstland

Saarbrücken. Schon seit ihrer Kindheit interessierte sich Ingeborg Besch für Kunst und studierte darum unter anderem Kunstgeschichte in ihrer Heimatstadt Saarbrücken, promovierte über Wassily Kandinsky. Ein Hinweis darauf, in welche Kunstrichtung sich das Interesse der jungen Frau Doktor in Zukunft entwickeln würde

Saarbrücken. Schon seit ihrer Kindheit interessierte sich Ingeborg Besch für Kunst und studierte darum unter anderem Kunstgeschichte in ihrer Heimatstadt Saarbrücken, promovierte über Wassily Kandinsky. Ein Hinweis darauf, in welche Kunstrichtung sich das Interesse der jungen Frau Doktor in Zukunft entwickeln würde. Tatsächlich sind der Schwerpunkt ihrer Galerie in der Bismarckstraße 6 die modernen Stilrichtungen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und der Jetzt-Zeit. Bis zur eigenen Galerie war es allerdings noch ein weiter Weg. Dr. Ingeborg Besch arbeitete als Kunsthistorikerin zunächst in der Erwachsenenbildung und in verschiedenen Museen, verfasste Beiträge für Kunstkataloge und Fachzeitschriften, veranstaltete Seminare und beriet Künstler. Dieses "zweite Standbein" hat sie bis heute beibehalten. Dann bewarb sich Besch erfolgreich bei der renommierten Galerie Schlichtenmaier in Stuttgart, die als Kompetenz-Zentrum für die Klassische Moderne und die zeitgenössische Kunst im südwestdeutschen Raum gilt. "In dieser Zeit reifte in mir der Wunsch, selbst Galeristin zu werden," erzählt Ingeborg Besch. Sie entschied sich, ins Saarland zurückzukehren, nicht nur der guten Kontakte wegen. "Entgegen dem landläufigen Vorurteil haben die Menschen hier ein großes Interesse an Kunst," meint Besch, die 2006 zunächst in St. Ingbert eine Galerie eröffnete, ein Jahr später schon in die Bismarckstraße 6, gegenüber der Modernen Galerie des Saarlandmuseums umziehen konnte - Glücksfall und Fügung in einem. Denn just zu diesem Zeitpunkt hatte Marlies Hanstein den Entschluss gefasst, sich aus dem Galeriebetrieb zurückzuziehen und suchte einen geeigneten Nachfolger für ihre Räume. Hanstein zog sich ins Hinterhaus zurück, die Galerie Besch zog in die beiden vorderen Räume ein. "Mein Hauptinteresse ist es, zwischen Künstler und Betrachter zu vermitteln," erklärt Besch das Konzept ihrer Galerie: Sie will dazu beitragen, dass Menschen einen Zugang zur (modernen) Kunst bekommen beziehungsweise ihn erweitern. Ein (fast) pädagogisches Anliegen, das durch den Verkauf der Werke namhafter Künstler ergänzt wird. Achim Beier, Ulrike Hansen, Thomas Kleemann oder Ingo Bracke oder Ute Gortner haben bei Ingeborg Besch bereits ausgestellt, zudem hat sie eine Reihe bekannter moderner Künstler im Bestand, wie etwa Michel Seuphor und Werner Pokorny . Doch Ingeborg Besch berät auch den Rat Suchenden in Sachen Alte Meister, prüft Zustand und Echtheit eines Originals, entwirft Strategien für die Auktion, bietet gar im Auftrag mit. Wer sich für Kunst aus dem 20. und 21. Jahrhundert interessiert, ist bei Ingeborg Besch an einer passenden Adresse: Sie berät bei der Suche nach dem "richtigen" Kunstwerk, bringt die Vorstellung des Käufers mit passenden Künstlern, sowohl inhaltlich wie auch preislich, in Einklang. Zurzeit werden vor allem Chagall-Liebhaber bei ihr fündig. Passend zur aktuellen Ausstellung in der Modernen Galerie bietet Ingeborg Besch Lithografien und Holzschnitte des Künstlers an. Ausstellung Marc Chagall ist verlängert bis 13. Februar.

Auf einen BlickDie Galerie Besch ist in der Bismarckstraße 6, gegenüber dem Saarlandmuseum. Kontakt: Tel. (0681) 5 95 38 68. Mobil: (0172) 7 26 98 66.Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag, Freitag: 14 bis 19 Uhr, Mittwoch: 14 bis 21 Uhr. Samstag: 11 bis 14 Uhr. www.galeriebesch.de

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