Weniger Beiträge, mehr Qualität Saarland investiert in Kitas

Saarbrücken · Nach dem Gute-Kita-Gesetz will das Saarland rund 65 Millionen Euro bis 2022 in die Kindertagesstätten investieren.

 (Symbolbild).

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Foto: dpa/Monika Skolimowska

Das Geld solle für den Ausbau der Einrichtungen, für Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung und zur Reduzierung der Elternbeiträge verwendet werden, kündigte Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) am Dienstag vor der Landespressekonferenz an.

Noch nie habe das Saarland mehr Geld für die frühkindliche Bildung bereitgestellt: Der Landeshaushalt sehe dafür 2019 insgesamt 120 Millionen Euro und für das kommende Jahr 142 Millionen Euro vor.

Zwar hätten Kommunen und Träger in den vergangenen Jahren „enorme Kraftanstrengungen“ vollbracht und seit 2012 rund 80 Prozent mehr Krippenplätze geschaffen. Gerade in Ballungsgebieten seien jedoch Betreuungsplätze rar. Der Grund: Träger ständen trotz Förderung vor hohen Hürden bei der Finanzierung oder Baurealisierung. Damit die Mittel „schneller, unbürokratischer und effektiver in den Ausbau fließen können“, sollen die Förderrichtlinien für KiTa-Baumaßnahmen neu gestaltet werden. Erstmals soll auch die Förderung von Mietkosten, Sanierungen und Umbauten ermöglicht werden.

Zudem soll in stärker belasteten Kitas der Fachkraft-Kind-Schlüssel verbessert werden. Investitionen in Personal und Infrastruktur allein garantierten laut Commerçon jedoch nicht, dass jedes Kind die Möglichkeit erhalte, eine Kita zu besuchen. Weil gerade im Saarland die Einkommen niedrig, aber die Kita-Gebühren hoch seien, will Commerçon „mit Nachdruck“ in die Gebührensenkung einsteigen. So sollen die Elternbeiträge ab dem 1. August schrittweise reduziert und bis 2022 halbiert werden. Dafür gibt das Land 45,5 Millionen und der Bund 47,5 Millionen Euro. Eine komplette Beitragsfreiheit muss nach Ansicht des Bildungsministers dann das Ziel in der nächsten Legislaturperiode sein.

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