Dudweiler. Gala im Bürgerhaus Dudweiler - aber eine ganz besondere: Die saarländischen Philippinen haben gefeiert. Groß, bunt, elegant, fröhlich. Mythen ihrer Heimat haben sie auf die Bühne gebracht, rituelle Tänze - eine "Fiesta Filipina". Ganz normal "westlich" gesungen und getanzt wurde auch. Philippinische Gäste aus den Nachbarländern, aber auch viele deutsche Freunde haben mitgefeiert. Die Geschichte der Philippinen im Saarland - eigentlich der Philippininnen, denn es handelt sich fast ausschließlich um Frauen - ist eine ganz besondere: Vor 36 Jahren sind die ersten gekommen, aber nicht als Flüchtlinge, sondern als Krankenschwestern. Es war die Zeit der großen Personalprobleme in deutschen Krankenhäusern. Im fernöstlichen Inselstaat dagegen gab es viele glänzend ausgebildete Krankenschwestern. Und die jungen Damen mit dem hohen Bildungsstandard wurden von deutschen Kliniken begeistert angeworben. Nur Deutsch mussten sie lernen - was sie mit großem Erfolg taten. Sie blieben, waren schnell integriert - und heirateten meist deutsche Männer. Eine der "Pionierinnen" im Jahr 1972 war Josie mit dem deutschen Zunamen Hahn, weil sie einen Deutschen geheiratet hat. Im Quierschieder Knappschaftskrankenhaus hat sie damals angefangen, längst ist sie aber im Sulzbacher Krankenhaus als Operationsschwester tätig. Und Josie Hahn war es dann, die 1982 den "Philippinischen Kulturverein" im Saarland gründete. Sie hat das aber nicht nur getan, um Feste zu feiern - wie eben dieses sehr gelungene jetzt - sondern um die Philippininnen im Saarland zusammenzubringen. Die Philippinnen der "ersten Stunde" sind inzwischen nahe am Rentenalter. Viele junge Frauen waren auch beim Fest - meist die Töchter der saarländischen Neubürgerinnen. Der Erlös der Veranstaltung - es gab auch eine umfangreiche, gut bestückte Tombola - soll einer Schule und einem Kindergarten auf den Philippinen zukommen. tb