Saarländer landen beim „Blitz-Marathon“ auf schlechtem Platz

Saarbrücken · Beim so genannten „24-Stunden-Blitz-Marathon“ haben sich mehr Autofahrer im Saarland an die Tempolimits gehalten als sonst: 4,3 Prozent aller während der Aktion von Donnerstag auf Freitag im Saarland kontrollierten Autofahrer seien zu schnell gewesen – an Tagen ohne vorab angekündigte Blitzaktionen seien es sechs bis acht Prozent sagte Polizeisprecher Horst-Peter Schäfer der SZ. Doch liegt der Anteil der Temposünder im Saarland dennoch im bundesweiten Vergleich relativ hoch.

Nur in Sachsen und Schleswig-Holstein lag der Raser-Anteil höher. Am genauesten achteten Autofahrer in Hamburg aufs Tempo, nur ein Prozent fiel als Raser auf. Über 25 000 Fahrzeuge hatten Polizei und Kommunen im Saarland kontrolliert, dabei waren knapp 1100 Fahrer mit überhöhtem Tempo aufgefallen. Bei den Kontrollen hätten die Polizisten rund 250 Verwarngelder bis 35 Euro und 55 Bußgelder verhängt, so Schäfer. Nur ein Fahrer müsse mit einem Fahrverbot rechnen. Der Sprecher betonte: "Die Fahrer waren durch die Medien sensibilisiert - und sehr einsichtig."

Raser aus dem Ausland, wie der Autofahrer aus Frankreich, der 107 Stundenkilometer auf der Autobahn fuhr, obwohl dort nur Tempo 80 erlaubt war (die SZ berichtete), müssen weiterhin ihre Geldbußen in bar bezahlen. Schäfer bestätigte, derzeit gebe es im Saarland keine Möglichkeit mit einer EC- oder Kreditkarte ein Verwarn- oder Bußgeld direkt bei den Beamten zu bezahlen. Er kenne keine Pläne, EC- und Kreditkartenlesegeräte für die Saar-Polizei anzuschaffen. In anderen Bundesländern ist dies längst bewährte Praxis. Der rasende Franzose, der am Donnerstag nicht genug Bargeld dabei hatte, habe den Betrag von 110 Euro am Freitag auf einer Wache bezahlt, teilte Thomas Worm vom Verkehrsdienst mit. "Das sind meist Pendler aus Frankreich oder Luxemburg, die hier arbeiten. Die zahlen zu 100 Prozent", so Worm.

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