Chorpreis Mit Laser und Plüschtiger zur Sängerkrone

Saarbrücken · Der Chor der HTW Saar hat den ersten Platz in einem Wettbewerb des Forschungsministeriums ersungen. Mit viel Witz und perfektem Teamwork.

 Auf den Tiger kommt es an: Szenen aus dem Video des HTW-Chors mit seiner Version von „Don‘t stop me now“ von Queen. Allerdings hat dieser „Mr. Fahrenheit“ (rechts) nicht die richtige Temperatur: 200 Grad sind es exakt im Queen-Song.

Auf den Tiger kommt es an: Szenen aus dem Video des HTW-Chors mit seiner Version von „Don‘t stop me now“ von Queen. Allerdings hat dieser „Mr. Fahrenheit“ (rechts) nicht die richtige Temperatur: 200 Grad sind es exakt im Queen-Song.

Foto: Screenshot: SZ

Gute Chöre gibt’s, das Saarland ist ja bekanntlich Sängerland, eine ganze Reihe hier. Auch solche, die so schön bei Stimme sind, dass sie Preise ersingen. Mit dem Lorbeer in der Kategorie „Der ungewöhnlichste Ort“ konnte sich bislang aber noch keiner schmücken. Die „half tone waves“, der Chor der Saarbrücker Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW), haben’s jetzt aber geschafft und im Sängerwettstreit „Klingt nach Teamwork“ des Bundesforschungsministeriums das Siegertreppchen erobert. Mit ihrem Video zum Queen-Klassiker „Don’t stop me now“.

Ungewöhnlich war der Drehort tatsächlich: Wer käme auch sonst auf die Idee, in einem Labor für Optische Mess- und Lasertechnik zu singen – zwischen futuristisch strahlenden Lasern. Im Forscheralltag arbeitet man hier etwa an Methoden zur Messung von Feinstaubpartikeln oder der Größe von Hagelkörnern. Studenten und Dozenten der HTW blieben sich aber auch beim Singen treu, stimmten sich daher in weißen Kitteln und mit Schutzbrille ein.

Dass sie just mit diesem Queen-Titel die Krone des besten Teamwork-Song eroberten, kommt nicht von ungefähr. Als Wissenschaftler haben sie natürlich genau hingehört. Schließlich sang Queen-Frontmann Freddie Mercury auch vom „Supersonic Man“, dem Überschall-Mann, einem ziemlich heißen Typen, „Mr. Fahrenheit“, der noch dazu die Gesetze der Schwerkraft aushebelt. „Der Song passt zu uns“, meint Professor Helmut Folz, Informatiker von Profession, aber auch Tenor mit Passion. Sein HTW-Kollege, Professor Martin Löffler-Mang, ist dagegen der Bass-Mann und hatte auch das passende Labor zum Videodreh.

Dabei ging der Chor aus Studierenden, Dozenten und Mitarbeitern eher spontan ans Werk. Wobei Kadir Akgül, Student der Hochschule der Bildenden Künste Saar (HBK) und Mitarbeiter des E-Learning-Teams der HTW, dennoch mit reichlich Witz Regie führte. Heißt es im Song „like a tiger“, tigert prompt auch ein Kätzchen durch’s Labor, wenn’s auch bloß ein Plüschtiger ist. „Uns hat es wahnsinnig Spaß gemacht“, meint Folz. Offenbar wohl auch der Jury, zu der unter anderem der Kabarettist Eckart von Hirschhausen gehörte. Die Saarländer setzten sich jedenfalls gegen 55 weitere Teams mit 4500 Sängern von Bundeswehr bis Krankenkassen durch. „Das gibt unserem Chor sicher Aufwind“, hofft Folz.

Seit dem Jahr 2009 gibt es die „half tone waves“ bereits. Um einen harten Kern von zehn Professoren und Mitarbeitern gruppieren sich immer wieder neue Studenten. Meist singen sie Pop und Gospel. „Uns geht es mehr um den Spaß, als um Perfektion beim Singen“, sagt Folz. Gleichwohl hat sie Chorleiter Julius Gorges, Student der Hochschule für Musik Saar, mit einem anspruchsvollen Arrangement von „Don’t stop me now“ getriezt. Was sich lohnte. Und genau genommen haben, nimmt man alle Beteiligten zusammen, ja sogar drei Saar-Hochschulen gewonnen: HTW, HfM und HBK.

Die Choristen dürfen jetzt übrigens zum Lohn zu einem deutschen Zukunftsort reisen. Und natürlich zur Preisverleihung im Januar. Ob sie dort auch was singen? „We are the Champions“ wäre ja ganz passend.

Das Video findet sich im Internet: https://www.youtube.com/watch?v=Klvxpy1icjw

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