Saarbrücker machen ihre Stadt wieder besenrein

Saarbrücken. Schön und zauberhaft ist das, was in der Silvesternacht am Saarbrücker Nachthimmel funkelt. Hässlich ist das, was am Boden bleibt: Die vom Schwarzpulver verfärbte Pappe der Raketen, Böller, Heuler und Batterien, die an einem regnerischen Neujahrsmorgen zur klebrigen Masse wird, die sogar Abfall-Entsorgungsprofis die Arbeit schwer macht

 Sie räumen Saarbrücken auf (v. l.): Rehman Mirza, Hafeezullah Bajwa, Attaullah Mutee, Baben Aziz Bajwa, Riaz Hussain, Raheel Bajwa, Hassan Raza, Arslaan Mirza, Abdul Kareem und Rehan Bajwa. Foto: BuB

Sie räumen Saarbrücken auf (v. l.): Rehman Mirza, Hafeezullah Bajwa, Attaullah Mutee, Baben Aziz Bajwa, Riaz Hussain, Raheel Bajwa, Hassan Raza, Arslaan Mirza, Abdul Kareem und Rehan Bajwa. Foto: BuB

Saarbrücken. Schön und zauberhaft ist das, was in der Silvesternacht am Saarbrücker Nachthimmel funkelt. Hässlich ist das, was am Boden bleibt: Die vom Schwarzpulver verfärbte Pappe der Raketen, Böller, Heuler und Batterien, die an einem regnerischen Neujahrsmorgen zur klebrigen Masse wird, die sogar Abfall-Entsorgungsprofis die Arbeit schwer macht. Umso erstaunlicher, dass sich Freiwillige finden, die den Böllerdreck, zu dem noch Flaschen, Glas- und Plastikscherben und Getränkedosen kommen, am frühen Neujahrsmorgen wegräumen. So wie Ataullah Mutee vom Verein Ahmadiyya Muslim Jamaat und ein Dutzend weiterer Helfer. Zum zwölften Mal machten sie sich mit Rechen, Greifern, Besen, Handschuhen und Müllsäcken vom Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetrieb (ZKE) ausgestattet daran, die Hinterlassenschaften der Silvesterfeiernden auf dem Tbilisser Platz und auf der Alten Brücke zu beseitigen. Dort bildet sich, wie im Schlossgarten auf der gegenüberliegenden Saarseite, Jahr für Jahr der Schwerpunkt Feuerwerk-Liebhaberei. "Ja, wenn das Zeug nass ist, dann ist die Arbeit wirklich nicht einfach", sagt Mutee. Doch keiner der Freiwilligen klagt wegen der widrigen Umstände. Es gehöre zur Weltanschauung, das Umfeld, in dem sie leben, ordentlich zu halten. Mutee: "Die Liebe zum Land ist ein Teil unseres Glaubens, deshalb ist es für uns eine ehrenvolle Pflicht, mit dieser Reinigungsaktion Jahr für Jahr ein Zeichen zu setzen."Die Ahmadiyya Muslim Jamaat versteht sich, wie er erklärt, als eine Reformgemeinde im Islam. Sie wurde 1889 von Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad gegründet, der den Anspruch erhob, der vom Propheten Muhammad für das 20. Jahrhundert prophezeite Messias und Mahdi zu sein.

Bereits nach gut einer Stunde haben die Freiwilligen den gröbsten Dreck beseitigt und in die schwarzen Müllbeutel entsorgt. Mutee: "Die lassen wir dann an zwei, drei Sammelplätzen stehen, damit der ZKE sie später abholen kann." Der Entsorger unterstützt Mutee und die anderen Helfer im Rahmen der Aktion "Sauber ist schöner". Die Stadtreiniger waren ebenfalls schon früh in der übrigen Stadt unterwegs, um den Böllerdreck zu entsorgen. Am Tbilisser Platz und an der Alten Brücke fiel ihnen die Arbeit leicht. Dank der fleißigen Islam-Freunde brauchten sie hier nur die schwarzen Säcke einzusammeln. al

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