Saarbrücken will mit Burbach punkten

Burbach. Mit Burbach kann Saarbrücken gewinnen. Davon gibt sich Dieter Blase überzeugt. Blase ist Geschäftsführer der städtischen Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung (GIU). Die GIU schickt Burbach ins Rennen um den nationalen Preis für Stadtentwicklung und Baukultur des Bundesbauministeriums. "Burbach - 150 Jahre Veränderungen" heißt der Wettbewerbsbeitrag

Burbach. Mit Burbach kann Saarbrücken gewinnen. Davon gibt sich Dieter Blase überzeugt. Blase ist Geschäftsführer der städtischen Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung (GIU). Die GIU schickt Burbach ins Rennen um den nationalen Preis für Stadtentwicklung und Baukultur des Bundesbauministeriums. "Burbach - 150 Jahre Veränderungen" heißt der Wettbewerbsbeitrag.Die GIU beschreibt darin einen Ort, der mit der Industrialisierung aufgeblüht ist, in der Stahlkrise unter die Räder kam und nun mit Erfolg neu entwickelt wird. Unterstützt wurde die GIU dabei vom städtischen Stadtplanungsamt, der städtischen Immobiliengruppe, dem Ausbildungzentrum Burbach (AZB), dem Bündnis für Investition und Dienstleistung (BID) Burbach, dem Gewerbeverein Burbach und der Interessengemeinschaft Burbach.Seit den 70er Jahren wurden in Burbach rund 10 000 Arbeitsplätze, also rund die Hälfte aller Stellen dort, abgebaut. "Die Entwicklung erreichte in den 80er Jahren mit der Stilllegung der Hütte und der Schließung der Drahtwerke Heckel ihren Höhepunkt. Ein Ausbesserungswerk der Bahn stellte den Betrieb 1997 ein" steht in den GIU-Unterlagen. 3800 neue ArbeitsplätzeInzwischen seien 3800 neue Arbeitsplätze in Burbach geschaffen worden. Das sei gelungen, indem das ehemalige Hüttengelände, das Heckelareal und das Ausbesserungswerk zu "modernen Standorten für Informationstechnologie, Dienstleistung und Handwerk" entwickelt wurden. Dass von der Ansiedlung der Informationstechnologieunternehmen nicht alle Burbacher profitieren, räumt die GIU offen ein: "Nach wie vor existieren kaum funktionale Verbindungen zwischen den neuen Wirtschaftsstandorten und dem Stadtteil. Es zeigt sich ein starker Kontrast zwischen erfolgreichen Standorten und dem Stadtteil" mit all seinen Problemen, die die GIU "Herausforderungen" nennt.Unter anderem mit dem von der Europäischen Union finanzierten Urban-Projekt, durch das Engagement der Stadt und der Siedlungsgesellschaft ist aber auch einiges zur Verbesserung der Lebensqualität im Stadtteil getan worden. Und mit der Präsentation der Wettbewerbsunterlagen werden Blase und Oberbürgermeistrin Charlotte Britz heute ein weiteres Projekt starten. Die GIU baut das ehemalige, seit zehn Jahren leerstehende Arbed-Schlafhaus in der Hochstraße um. Dort sollen bis Januar auf rund 1500 Quadratmeter Nutzfläche Dienstleistungs- und Beratungsräume für das AZB entstehen. 1,3 Millionen Euro investiert die GIU. Meinung

Burbach ist spannend

Von SZ-RedakteurMartin Rolshausen Probleme lösen kann man nur, wenn man sie möglichst klar benennt. Deshalb bringt es nichts, die Lage in Burbach schönzureden. Burbach hat mehr Probleme als die meisten anderen Saarbrücker Stadtteile. Burbach ist aber auch ein besonders spannender Stadtteil. Das dokumentiert die GIU einmal mehr mit dem Wettbewerbsbeitrag für den nationalen Stadtentwicklungspreis. Die Bewerbung zeigt, was in den Debatten um Probleme und Problemchen immer wieder untergeht: Burbach hat schon ein gutes Stück Erneuerung hinter sich. Was in Burbach bereits gelungen ist, sollte Mut machen für den weiteren Weg.

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