Grubenwasser Ministerium sucht Verstärkung für Radon-Messungen im Saarland

Saarbrücken · Das Umweltministerium will für das bevorstehende Messprogramm zu Radon-Konzentrationen im Saarland eine Stelle für einen zusätzlichen Experten ausschreiben. Das wurde gestern im Landtags-Ausschuss für Grubensicherheit und Nachbergbau bekannt.

Der Mitarbeiter soll sich in Abstimmung mit dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Berlin um die Durchführung der Mess-Kampagne im Saarland kümmern. Die Ausschreibung ist für Frühjahr 2019 geplant.

Nach dem neuen Strahlenschutzgesetz, das Ende dieses Jahres bundesweit in Kraft tritt, müssen die Bundesländer in den kommenden zwei Jahren die Konzentrationen des natürlichen Edelgases in ihrem Land ermitteln, um gegebenenfalls sogenannte Radon-Vorsorgegebiete auszuweisen. Wie Leo Ammann vom Strahlenschutzreferat des Umweltministeriums gestern vor dem Landtags-Ausschuss erklärte, sollen dazu „bis zu 1000 Messstellen“ landesweit verteilt aufgebaut werden (wir berichteten). Damit wird quasi ein Kataster für das in höheren Dosen krebserregende Edelgas Radon erstellt. Das Ergebnis werde bis Ende 2020 vorliegen und veröffentlicht. Radon tritt aus dem Boden aus und kann sich in Gebäuden anreichern. Das Einatmen von hohen Radon-Konzentrationen zählt nach dem Rauchen zu den größten Risiken, an Lungenkrebs zu erkranken.

Das neue Strahlenschutzgesetz schreibt erstmals einen Referenzwert für das geruch- und geschmacklose Edelgas Radon in Höhe von 300 Becquerel pro Kubikmeter vor. Sollte dieser Wert innerhalb von Gebäuden um zehn Prozent überschritten werden – und das auf mehr als 75 Prozent der untersuchten Fläche, dann werde dieses Gebiet als sogenanntes Radon-Vorsorgegebiet ausgewiesen, erläuterte Ammann. Innerhalb solcher Gebiete seien dann regelmäßige Messungen etwa an allen Arbeitsplätzen vorgeschrieben.

Nach bisheriger Datenlage wiesen weite Teile des Saarlandes zwar geringe Radonkonzentrationen auf. „Diese Daten sind aber nicht ausreichend, um ein genaues Bild zu erhalten“, begründete Ammann die Notwendigkeit des Radon-Messprogramms. Die Radon-Messungen erfolgten zudem unabhängig von einer Entscheidung über die Grubenflutung, betonte Ammann.

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