Saarbrücken. Nichts kann so schlecht sein, dass es nicht auch sein Gutes hätte: Trotz der Schlappe bei der Bundestagswahl hat die SPD seitdem beachtlich viele Mitglieder neu hinzugewonnen. Seit dem Wahlabend am 27. September sind es bundesweit allein über 2500, die sich per Internet anmeldeten. Die Schätzungen der Genossen gehen dahin, dass es mit denen, die in den Ortsvereinen eingetreten sind, deutlich über 3000 im Bund sind.Auch die Saar-SPD konnte in den vergangenen Wochen etliche neue Genossen begrüßen. Etwa 40 Eintritte pro Woche seien das, erklärte SPD-Pressesprecher Thorsten Bischoff auf SZ-Anfrage. Mithin etwa doppelt so viele wie im "normalen Jahresschnitt". Die Austritte dagegen seien dagegen spürbar zurückgegangen. Die Gründe für die Parteieintritte seien vielfältig, so der Sprecher. Etliche bezögen ihren Eintrittswunsch direkt auf SPD-Landeschef Heiko Maas und auf das Programm der SPD zur Landtagswahl, obwohl den Saar-Genossen der angestrebte Regierungswechsel misslang. Offenbar sei es aber vielen wichtig, "dass die soziale Kompetenz nicht verloren geht, und das geht nur mit der SPD", so Bischoff. Womit die Parteieintritte auch eine Reaktion auf die Jamaika-Entscheidung der Saar-Grünen wären. Seit längerem könne die SPD Saar mit den gestiegenen Eintrittszahlen nun sowohl Austritte als auch Sterbefälle kompensieren und ihre Mitgliederzahl konstant halten, erklärte der Sprecher. Derzeit hat die SPD Saar rund 22 000 Mitglieder. Die Neuzugänge bei der Saar-SPD in absoluten Zahlen, kann Bischoff aktuell allerdings nicht bemessen. Partei-Eintritte per Internet würden nur in Berlin registriert, die entsprechenden Auswertungen für die Landesverbände aus dem Willy-Brandt-Haus dauerten eben eine gewisse Zeit. oli