Saar-Linke: Oskar Lafontaine wird im Land gebraucht

Saarbrücken/Berlin. Auch am Tag zwei nach seinem Bekenntnis zu Linkspartei-Vizechefin Sahra Wagenknecht als neuer Partnerin hält sich Oskar Lafontaine zu Spekulationen über eine Rückkehr in die Bundespolitik bedeckt. Vertraute des Fraktionschefs im Saar-Landtag meinten gegenüber der SZ, Lafontaine sehe gegenwärtig nicht die geringste Veranlassung, sich zu äußern

Saarbrücken/Berlin. Auch am Tag zwei nach seinem Bekenntnis zu Linkspartei-Vizechefin Sahra Wagenknecht als neuer Partnerin hält sich Oskar Lafontaine zu Spekulationen über eine Rückkehr in die Bundespolitik bedeckt. Vertraute des Fraktionschefs im Saar-Landtag meinten gegenüber der SZ, Lafontaine sehe gegenwärtig nicht die geringste Veranlassung, sich zu äußern. Personelle Entscheidungen zur Bundestagswahl 2013 stünden frühestens in einem Jahr an. Das gelte auch für den Bundesparteivorsitz. Soll wohl heißen: Lafontaine hält sich alle Möglichkeiten offen.Für die saarländischen Linken ist allerdings klar: Lafontaine wird auch weiterhin im Saarland gebraucht. Sie halten einen Wechsel in die Bundespolitik für eher unwahrscheinlich. "Wir gehen davon aus, dass er bleibt", sagte gestern Parteichef Rolf Linsler. "Alles andere ist seine Entscheidung." Ähnlich äußerten sich auch Kreisvorsitzende. So Barbara Spaniol (Saarpfalzkreis): "Wir werden gemeinsam mit ihm in den Landtagswahlkampf 2014 ziehen", ist sie überzeugt.

Nach dem Landesparteitag vom Samstag mit dem "Überraschungsgast" Sahra Wagenknecht und den bundesweiten Schlagzeilen, ist die Linksfraktion gestern wieder zur politischen Tagesordnung übergegangen. Teilnehmer der wöchentlichen Fraktionssitzung berichteten von einem gut gelaunten Oskar Lafontaine. Man habe sich auf die morgige Landtagssitzung vorbereitet. Sie sieht auf Antrag von SPD und Linken die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zum Museumspavillon vor.

In Berliner Linken-Kreisen geht man unterdessen davon aus, dass die innerparteiliche Situation von Wagenknecht künftig eher schwierig werden könnte, da sie als Stimme ihres Herrn wahrgenommen werde. Bisher galt Lafontaine als engagierter Förderer der Politikerin. gp/vet

Foto: Becker&Bredel

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