Medizin Koalition offen für Video-Sprechstunden

Saarbrücken · Die CDU sieht neue Chancen für Patienten in ländlichen Regionen, die SPD fordert aber klare Auflagen.

Die große Koalition befürwortet grundsätzlich den Ausbau der Telemedizin und die Einführung von Video-Sprechstunden im Saarland. Allerdings sind CDU und SPD der Meinung, dass der persönliche Arzt-Patienten-Kontakt die Regel bleiben muss. Und während die CDU-Fraktion gestern vor allem die Chancen hervorhob, warnte die SPD davor, mögliche Probleme und Risiken etwa beim Datenschutz zu unterschätzen.

Die CDU-Fraktion appellierte nach einer Anhörung im Gesundheitsausschuss des Landtags an die Ärztekammer, das sogenannte Fernbehandlungsverbot zu lockern und damit auch Video-Sprechstunden ohne vorherigen persönlichen Erstkontakt zu ermöglichen.  Telemedizin biete große Chancen und könne dazu beitragen, die Versorgung gerade im ländlichen Raum zu verbessern, sagten die CDU-Abgeordneten Raphael Schäfer und Hermann Scharf. Video-Sprechstunden könnten auch hilfreich für Patienten sein, die in ihrer Mobilität eingeschränkt seien.

Die SPD-Fraktion fordert klare Auflagen für den Ausbau der Telemedizin. „Die Anhörung im Ausschuss hat gezeigt, dass es noch viel Diskussionsbedarf zum Thema Telemedizin gibt – sowohl bei Ärzten als auch bei den Krankenkassen“, erklärte der Ausschussvorsitzende und SPD-Sozialexperte Magnus Jung. Vor allem brauche es einen breiten Diskurs, welche ärztlichen Leistungen via Telemedizin erbracht werden sollten und welche nicht. Eine Erstdiagnose solle auch künftig durch den Arzt vor Ort erfolgen. Telemedizinische Elemente könnten eine Ergänzung darstellen.

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