Saar-Fische werden erneut auf Schadstoffe untersucht

Saarbrücken. Gestern hat das saarländische Umweltministerium damit begonnen, neue Fischproben aus der Saar zu ziehen. Damit will die Umweltbehörde die Belastung der Saar mit den hochchlorierten Umweltgiften Dioxin und PCB, einem Isoliermittel, präzise abklären

 Marc Röse (r.) und Sebastian Hoffmann vom Umweltministerium fangen bei der Schleuse Lisdorf Fische aus der Saar. Foto: Rolf Ruppenthal

Marc Röse (r.) und Sebastian Hoffmann vom Umweltministerium fangen bei der Schleuse Lisdorf Fische aus der Saar. Foto: Rolf Ruppenthal

Saarbrücken. Gestern hat das saarländische Umweltministerium damit begonnen, neue Fischproben aus der Saar zu ziehen. Damit will die Umweltbehörde die Belastung der Saar mit den hochchlorierten Umweltgiften Dioxin und PCB, einem Isoliermittel, präzise abklären.

Wegen der deutlich über den Grenzwerten liegenden Belastung mit Dioxin und PCB war am Dienstag, wie bereits berichtet, eine Warnung vor dem Verzehr von Saarfischen ausgesprochen worden. Wie der persönliche Referent von Umweltministerin Simone Peter, Christoph Küntzer, gestern erläuterte, sollten an sechs Stellen Fischproben gezogen werden, und zwar im Raum Mettlach/Saarhölzbach, in Rehlingen, in Dillingen in der Höhe von Pachten, an der Saarbrücke in Bous, oberhalb der Staustufe von Saarbrücken-Burbach sowie im Raum Güdingen/Auersmacher, wobei bisher in Fischen oberhalb von Saarbrücken keine PCB-Belastung festgestellt worden war. Es sollten unterschiedliche Fischarten, auch Fische unterschiedlichen Alters für die Proben herausgezogen werden, um auch über den möglichen Zeitpunkt des PCB-Eintrags in die Saar Aufschlüsse zu gewinnen. Wie Küntzer weiter erläuterte, sei wegen der jüngst festgestellten Belastung auch die für August vorgesehene Umsetzung von Fischen aus der Saar in die Weiheranlagen einzelner Fischereivereine abgesagt worden. Zunächst wolle man die Ergebnisse der Analysen aus den gestern gezogenen Fischproben abwarten, mit denen Ende August oder Anfang September zu rechnen sei.

Außer der Saar, die bis zu den jüngsten Analyseergebnissen als PCB-frei eingestuft war, hat besonders die Mosel mit dem Umweltgift PCB zu kämpfen. In Lothringen wurde bereits vor Jahresfrist ein Verzehr- und Verwertungsverbot für Moselfische ausgesprochen, die unterhalb von Metz in Richtung Perl gefangen wurden. Hier sollen die entsprechenden Grenzwerte um das Dreifache überschritten sein. Auch auf der deutschen Seite soll man, so eine Empfehlung der Landesregierung, Moselfische nur ein Mal pro Monat essen. gf

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort