Forderungskatalog der Liberalen Saar-FDP: Es gibt zu viele Kliniken

Saarbrücken · Die Liberalen wollen die Weichen im Gesundheitswesen des Landes neu stellen.

 FDP-Landeschef Oliver Luksic (links) und der Gesundheitsexperte der Partei, Helmut Isringhaus

FDP-Landeschef Oliver Luksic (links) und der Gesundheitsexperte der Partei, Helmut Isringhaus

Foto: Iris Maria Maurer

Die FDP will einen Runden Tisch von Politikern, Ärzten, Krankenhausträgern und Krankenkassen für ein besseres Gesundheitswesen im Saarland. FDP-Landeschef Oliver Luksic und der Gesundheitsexperte der Liberalen, Helmut Isringhaus, präsentierten dazu gestern ihren Forderungskatalog. Angeregt werden ärztliche Telefon-Sprechstunden, ab 2019 die elektronische Gesundheitsakte mit Daten, über deren Verwendung der Patient selbst bestimmen kann, sowie deutliche Korrekturen an der Krankenhausplanung und eine bessere Notfallversorgung.

„In der Gesundheitspolitik liegt bei uns einiges im Argen“, kritisierte Luksic: „Der Krankenhausplan hat eine falsche Weichenstellung und die grenzüberschreitende Notfallversorgung ist nicht so, wie wir sie gerne hätten.“ Gesundheitsexperte Isringhaus, Herzspezialist und ehemaliger Ärztlicher Direktor der SHG-Kliniken Völklingen, plädierte dafür, überschüssige Krankenhäuser im Land zu schließen („Es sind zu viele“), aber die verbleibenden Krankenhäuser bedarfsgerecht mit mehr Investitionen und mehr pflegendem Personal sowie digitaler Vernetzung zu stärken. Zudem regte Isringhaus die Einrichtung eines speziellen Verlegungsnotarztes beim Rettungszweckverband an, der beispielsweise schwer kranke Schlaganfallpatienten auch nachts oder an Wochenenden schnell zu neurochirurgischen Spezialisten begleiten kann.

Den teils langen Wartezeiten in Arztpraxen sowie den immer mehr überlaufenen Klinik-Notaufnahmen und Bereitschaftsdiensten will die FDP mit besserer Organisation und auch Telefon-Beratungen zu Leibe rücken. „Im Aachener Raum gibt es beispielsweise schon den Tele-Notarzt“, sagte Isringhaus. Eine neue Notfallgebühr für Patienten sei dagegen der falsche Weg.

Auch dirigistische Maßnahmen für mehr Landärzte lehnte der FDP-Gesundheitsexperte ab. Er regte stattdessen mehr ambulante Zentren auf dem Land an, die auch ein paar stationäre Betten vorhalten könnten – beispielsweise im Raum Losheim, Wadern, Weiskirchen. Ab 2019 sollten zudem alle Versicherungen verpflichtet werden, ihren Mitgliedern eine elektronische Gesundheitsakte zur Verfügung zu stellen, auf der die wichtigsten medizinischen Daten gesammelt werden und die nach Sicherheitsvorkehrungen von jedem internetfähigen Gerät eingesehen werden kann.

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