Saar-BOB wirbt für Autofahrten ohne Alkohol

Saarbrücken · Ein knallgelber Schlüsselanhänger kennzeichnet Autofahrer, die nach einer Kneipentour nüchtern nach Hause fahren. An mehreren Brückengeländern wirbt die Kampagne BOB derzeit um Aufmerksamkeit.

 So sieht der BOB-Banner an der Brücke der A 623 bei Sulzbach aus. Foto: Andreas Engel

So sieht der BOB-Banner an der Brücke der A 623 bei Sulzbach aus. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

An Brückengeländern über Autobahnen und Bundesstraßen im Saarland duldet der zuständige Landesbetrieb für Straßenbau nur ganz wenige Transparente. Ausnahmen: Ozonwarnungen und, seit Frühjahr: Saar-BOB. An 20 Brücken im Land sind Banner mit den Werbeaussagen "Ich bin dann mal BOB" und "BOB fährt Freunde" ausdrücklich erlaubt. In diesen Tagen werden ein paar ältere Standorte aufgegeben, neue und attraktivere kommen hinzu, auch im Regionalverband. Neu sind sie an der Brücke der A 623 bei Sulzbach, auf der L 269 (Schlehbachstraße) in Püttlingen und an der Brücke der A 1 über der L 139 bei Riegelsberg. BOB soll noch mehr Aufmerksamkeit erhalten.

Das ist eine Bestätigung für die Bedeutung dieses Projektes, das im Saarland vor vier Jahren eingeführt wurde. Gesteuert wird es vom Landesinstitut für präventives Handeln in St. Ingbert, Verantwortlicher ist Polizeihauptkommissar Roland Rosinus.

Er erklärt BOB als eine (aus Belgien kommende und dort weit anerkannte) Präventionsaktion, die für verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol wirbt: "BOB trinkt keinen Alkohol, zeigt Verantwortung und fährt seine Freunde sicher nach Hause. In vielen Gaststätten bekommt BOB als kleine Zugabe und Anerkennung mit seinem knallgelben Schlüsselanhänger ein alkoholfreies Gratisgetränk. In erster Linie soll aber der Schlüsselanhänger eine Identifikation mit dem Präventionsprojekt selbst sein. Insbesondere sollen Fahrer zwischen 17 und 24 Jahren angesprochen werden." Wie der Polizeibeamte unter Verweis auf die Verkehrsunfallstatistik des Saarlandes erläutert, verursacht diese Altersgruppe die meisten schweren Verkehrsunfälle. Die Aktion möchte, so Rosinus, "überzeugen, nicht belehren. BOB hat einen gesellschaftlichen Ansatz: Der Fahrer wird nicht alleine gelassen."

Wie Rosinus berichtet, machen bereits über 400 Gaststätten, 60 Fahrschulen und 25 Jugendclubs mit. Etliche Prominente aus Politik, Sport und Kultur bekennen sich zu Saar-BOB. Die Brückenbanner-Aktion wird als großer Erfolg gewertet, da sie den Bekanntheitsgrad der Präventionsaktion weiter erhöht. "Saar-BOB wird immer bobulärer", heißt es wortspielend. Beim Vorbeifahren ist der Gehalt von BOB durch die Bannerwerbung sicher nicht zu erkennen, viele Neugierige klicken aber daheim auf die Webseiten.

saar-bob-de

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