Runder Tisch zur Nazi-Geschichte

Saarbrücken · Das erste Treffen des Runden Tisches zur Aufarbeitung der NS-Geschichte des Saarlandes liegt bereits drei Monate zurück. Deshalb hat jetzt Erik Harms-Immand, Chef der Landeszentrale für politische Bildung in Saarbrücken-Dudweiler und Koordinator des Runden Tisches, alle Interessierten für den 30. Mai um 16 Uhr zum zweiten Treffen in das Kultusministerium in Saarbrücken eingeladen. "Es gibt einen riesigen Kommunikationsbedarf unter den Akteuren", erklärte Harms-Immand der SZ. Viele der Teilnehmer des Runden Tisches, der erstmals am 12. Februar im Kultusministerium zusammengetreten war, hätten sich zuvor gar nicht gekannt. Auch die vom Landesjugendring betriebene Internetplattform "erinnert-euch.de", auf der Gedenkstätten der NS-Verfolgung und des Widerstands gegen das Nazi-Regime im Saarland zu finden sind, sei vielen Teilnehmern des Runden Tisches zuvor nicht bekannt gewesen, so Harms-Immand.

Der Runde Tisch wolle nun eine Internetseite konzipieren, auf der die Erinnerung an die Schrecken der NS-Zeit lebendig gehalten werden soll. "Im Vordergrund soll dabei die Opfer-Perspektive stehen", sagte Harms-Immand. Dessen Landeszentrale für politische Bildung wäre im Falle eines Wahlsieges der AfD bei den Landtagswahlen geschlossen worden. So stand es jedenfalls im Wahlprogramm der AfD. Der Runde Tisch wird sich zunächst mit den Jahren 1933 bis 1945 beschäftigen. "Es geht jetzt beim zweiten Treffen darum, die Bereiche festzulegen, wo wir mit der Arbeit loslegen wollen", so Harms-Immand. Den Ort und den institutionellen Rahmen dafür liefere Kultusminister Ulrich Commerçon (SPD), der dem Projekt "Rückenwind" gebe, so der Landeszentralen-Chef.

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