Rückkehr an den alten Standort

Merzig · In das Hauptgebäude des Klinikums verlegt, zieht die Palliativstation wieder in den Flachbau um. Der Rück-Umzug soll laut SHG-Geschäftsführer Kurt Wahrheit bis Ende des ersten Halbjahres 2014 vollzogen sein.

 Zurück in den separaten Flachbau – die Palliativstation in Merzig wird wieder an ihrem ursprünglichen Standort angesiedelt. Foto: S. Rauch

Zurück in den separaten Flachbau – die Palliativstation in Merzig wird wieder an ihrem ursprünglichen Standort angesiedelt. Foto: S. Rauch

Foto: S. Rauch

Die Palliativstation am Merziger SHG-Klinikum wird im Laufe dieses Jahres an ihren alten Standort in einem separaten Gebäude auf dem Gelände des Klinikums zurückkehren. Diese überraschende Ankündigung machte Kurt Wahrheit, Geschäftsführer des Klinikträgers Saarland Heilstätten GmbH (SHG) und zuvor Verwaltungsdirektor am Merziger Klinikum, im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung.

Die Verlegung der Palliativstation mit sechs Betten in das Hauptgebäude des Klinikums, als Teil der Abteilung Innere Medizin, war vor rund einem Jahr in der Kreisstadt Merzig heftig kritisiert worden. Der Krankenhausträger hatte die Verlagerung aus dem separaten Gebäude mit finanziellen Zwängen begründet. Durch die Eingliederung in die Innere Medizin wolle die SHG Synergien nutzen und Kosten reduzieren, hatte es damals gehießen. Die Verlegungspläne hatten dem Krankenhausträger harsche öffentliche Kritik eingebracht.

In einer von der Arbeitsgemeinschaft Altenhilfe initiierten Unterschriftenaktion hatten sich 6000 Unterzeichner für den Weiterverbleib der Station am bisherigen Standort ausgesprochen. Als die Initiatoren Anfang Januar die Unterschriften an den damaligen Klinik-Verwaltungsleiter Wahrheit übergaben, teilte dieser ihnen jedoch mit, dass der Umzug bereits im Dezember vollzogen worden sei.

Nun macht die SHG diesen Schritt rückgängig, wobei neben der Palliativstation in dem separaten Flachbau nahe dem Klinik-Hauptgebäude auch eine schmerzmedizinische Schwerpunktstation etabliert werden soll. Wie Kurt Wahrheit sagte, sollen dort Patienten aus verschiedenen anderen Hauptabteilungen des Hauses, wie etwa der Neurologie oder der Orthopädie, bei Bedarf schmerzmedizinisch behandelt werden können. Dass die Verlagerung der Palliativstation beim Träger als Fehler erkannt worden war, lassen die Ausführungen des SHG-Geschäftsführers im Interview mit der SZ erkennen. Dort erklärt Wahrheit: "Die öffentliche Diskussion um den Umzug der Palliativmedizin und die Schließung der Kinder- und Jugendmedizin haben uns wirtschaftlich sehr geschadet." Wegen dieser beiden umstrittenen Maßnahmen habe das Klinikum im zurückliegenden Jahr 2013 weniger Patienten verzeichnet, was die wirtschaftliche Situation des Hauses verschärft habe.

"Wir haben die Erfahrung machen müssen, dass die Patienten und wohl auch die niedergelassenen Mediziner den neuen Standort nicht akzeptieren", sagte Wahrheit, der im März 2013 zum Gesamt-Geschäftsführer des Klinikträgers bestellt worden war. Auch personell hatte die Verlagerung Folgen, wie Wahrheit einräumt: Die Station habe danach Fachpersonal verloren, das jetzt erst wieder neu rekrutiert werden müssen.

"Bei der Palliativ-Betreuung müssen wir uns das Vertrauen von neuen Patienten erst wieder erarbeiten." Der Rück-Umzug der Palliativstation soll nach den Worten von Wahrheit bis Ende des ersten Halbjahres 2014 vollzogen sein.

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StichwortPalliativstationen sind eigenständige, an ein Krankenhaus angebundene Stationen, die spezialisiert sind auf die Behandlung, Betreuung und Begleitung von Patienten mit nicht heilbaren, weit fortgeschrittenen Erkrankungen mit begrenzter Lebenserwartung. Ziel der Stationen ist es, krankheits- und therapiebedingte Beschwerden zu lindern und die Situation der Betroffenen so zu stabilisieren, dass sie möglichst bald entlassen werden können. Seit 2004 gibt es auch am Merziger SHG-Klinikum eine solche Einrichtung. cbe

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