Royals haben wieder eine Comteße

Saarlouis. Acht Minuten nach Anpfiff der Partie der TV Saarlouis Royals gegen den TSV Speyer-Schifferstadt war sie zurück auf dem Feld, die wohl beste Basketballerin, die das Saarland hervorgebracht hat: Isabelle Comteße

 Wieder auf Korbjagd: Fast zwei Jahre nach ihrem eigentlichen Karriere-Ende läuft Isabelle Comteße wieder für die Royals auf. Sie will der Mannschaft durch die Verletzungsmisere helfen.Foto: rup

Wieder auf Korbjagd: Fast zwei Jahre nach ihrem eigentlichen Karriere-Ende läuft Isabelle Comteße wieder für die Royals auf. Sie will der Mannschaft durch die Verletzungsmisere helfen.Foto: rup

Saarlouis. Acht Minuten nach Anpfiff der Partie der TV Saarlouis Royals gegen den TSV Speyer-Schifferstadt war sie zurück auf dem Feld, die wohl beste Basketballerin, die das Saarland hervorgebracht hat: Isabelle Comteße. Knapp zwei Jahre nach ihrem letzten Spiel in der Stadtgartenhalle im April 2011, hatte sich die einstige Schlüsselspielerin der Royals kurzfristig bereit erklärt, den ersatzgeschwächten Kader wieder zu verstärken. Und das mit Erfolg: 94:73 (22:24, 33:14, 18:18, 21:17) siegten die Saarlouiser in der 2. Bundesliga Süd gegen den Tabellensechsten. Es war der zwölfte Erfolg in Folge. Damit stehen die Royals mit 24 Punkten weiter ungeschlagen an der Tabellenspitze. Acht Zähler dahinter lauert punktgleich ein Verfolgertrio aus Take-off Würzburg, Grüner Stern Keltern und dem nächsten Gegner der Royals, den MLP Bascats USC Heidelberg.

Kurzfristige Hilfe

"Willkommen zurück, Isabelle Comteße", kündigt Hallensprecher Mike Caspers kurz vor Spielbeginn die Rückkehr der 30-Jährigen im Dress der Royals an. Viele der 257 Zuschauer sind überrascht, hatte sich die gebürtige Bouserin doch erst Freitagabend entschieden, wieder für den TVS zu spielen. Seit kurzem schnürte die Polizistin und zweifache Mutter wieder ihre Basketballschuhe. Vergangenen Dienstag machte sie ein erstes Wurftraining, am Donnerstag übte sie Spielzüge ein. Am Freitag dann klingelte ihr Telefon. Am anderen Ende war Trainer René Spandauw. ",Könntest du nicht?', hat er gefragt. Und nach langem Hin und Her habe ich gesagt: Wenn es euch hilft, dann mache ich es'", erzählt Comteße.

So ganz abgerissen war der Draht zum Verein sowieso nie. "Die Royals liegen mir sehr am Herzen. Ich habe viele Erfolge mit ihnen gehabt", sagt Comteße. 2009 und 2010 feierte sie mit dem TVS den Meistertitel, 2008, 2009 und 2010 den Pokalsieg. "Es war schon ein Schock für mich, als die Mannschaft im Sommer abgestiegen ist. Vor der Saison habe ich dann gesagt, wenn es Schwierigkeiten gibt, und ich eine kleine Hilfe sein kann, dann bin ich da", sagt sie bescheiden.

Und sie ist mehr als eine kleine Hilfe: Kaum 60 Sekunden auf dem Platz wirft Comteße ihre ersten zwei Punkte zum 22:21. Ein Dreier der Towers entscheidet das erste Viertel jedoch für die Gäste aus der Pfalz.

Saarlouis dreht die Partie

Im zweiten Viertel zieht Speyer-Schifferstadt dann sogar auf 36:30 davon, doch dann drehen die Royals mit einem 25:2 Lauf die Partie. Allen voran stürmt das amerikanische Duo Colleen Planeta und Merideth Marsh. Planeta verteidigt stark und wirft bis zum Ende des zweiten Viertels sieben ihrer insgesamt 26 Punkte. Marsh addiert in diesem Spielabschnitt 14 Zähler auf dem Punktekonto dazu und ist mit 38 Punkten beste Werferin der Begegnung. Die Pfälzerinnen unterliegen den Royals am Ende deutlich mit 21 Punkten Differenz.

Vier Punkte kann Rückkehrerin Comteße am Ende gutschreiben, sie holt drei Rebounds und schnappt zweimal den Ball aus den Händen der Gegnerinnen. Sie sieht ihren Einsatz am Sonntag nicht als großes Comeback, sondern als vorübergehende Unterstützung, doch Royals-Trainer Spandauw freute sich über ihren Einsatz: "Nach der Verletzung von Jamailah Adams und der Erkrankung von Leonie Edringer ist die Personaldecke ein wenig dünn. Isabelle kann uns enorm weiterhelfen."

Sicher auch im nächsten Spiel am kommenden Sonntag um 15 Uhr bei Verfolger BasCats USC Heidelberg.

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