Windkraftanlage in Schmelz Rotmilan-Tod beschäftigt Landtag

Saarbrücken/Schmelz · Die Kripo untersucht Protokolle des Windkraftanlagenbetreibers in Schmelz.

 Ein Rotmilan auf der Suche nach Beute. Foto: Konrad

Ein Rotmilan auf der Suche nach Beute. Foto: Konrad

Foto: Konrad

Der grauenvolle Tod eines Greifvogels nahe einer Windkraftanlage in Schmelz ist jetzt Thema im Saar-Landtag. Ein Jagdpächter hatte Anfang Mai die Überreste eines Rotmilans nur 100 Meter von dem Masten am Erzweg gefunden - in geschreddertem Zustand. Daraufhin habe das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (Lua) dem Betreiber der Anlage eine schriftliche Anordnung erteilt, die Rotoren bis Ende Juli tagsüber stillstehen zu lassen, sagte die Sprecherin des Umweltministeriums der SZ gestern. Zudem ermittele die Kriminalpolizei gegen den Betreiber. Es würden Betriebsprotokolle kontrolliert, da Zeugen beobachtet hätten, dass die Rotoren trotz eines seit Anfang März mündlich ausgesprochenen Verbots trotzdem tagsüber liefen. Da das um die Anlage liegende Gebiet nicht verbuscht und begrünt sei, suche der Rotmilan dort nach Beute und könne so der Anlage gefährlich nahe kommen.

Die Linksfraktion im Landtag will nun im Umweltausschuss prüfen, ob ein Behördenversagen vorliegt. Peter Strobel (CDU) sagte vor Journalisten im Landtag, sollte der Betreiber sich nicht an die Lua-Auflagen gehalten haben, sei dies kein Kavaliersdelikt und schade der Akzeptanz von Windkraft. SPD-Fraktionschef Stefan Pauluhn erklärte, wenn der Betreiber den Lua-Anordnungen nicht folge, müsse er mit Sanktionen rechnen. Rudolf Müller (AfD) sagte, die Überwachung durch die Behörden sei anscheinend verbesserungswürdig.

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