Landesrechenzentrum Rolle der Kommunen bei Landesrechenzentrum noch offen

Saarbrücken · Über den Bau eines landesweiten Rechenzentrums auf dem Saarbrücker Uni-Campus, das alle Daten der Landesverwaltung, der Universität und der saarländischen Kommunen speichert, gibt es noch Klärungsbedarf innerhalb der großen Koalition. Während die CDU-Fraktion gestern den Bau des 13 Millionen teuren Rechenzentrums, das die über 50 teilweise kleinen Zentren ablösen soll, begrüßte, plädierte die SPD-Fraktion dafür, Kapazitäten gerade von größeren Kommunen einzubinden.

Derzeit bieten Saarbrücken, Völklingen, Neunkirchen und St. Ingbert mit ihren Rechenzentren IT-Leistungen für andere Kommunen an. Andere haben private Dienstleister beauftragt.

Es sei sinnvoll, in einem Zentrum, das die Daten von Uni und Landesverwaltung speichere, auch den Kommunen ein Angebot zu machen, sagte CDU-Fraktionschef Alexander Funk. Gerade kleinere Kommunen könnten die Datenverarbeitung nicht alleine bewerkstelligen. Eine Beteiligung der großen Kommunen sei nicht ausgeschlossen: „Das Konzept sieht vor, dass die Server-Kommunen mit ihrem Personal und ihrem Know-how Aufgaben im Rechenzentrum übernehmen können, zum Beispiel Backup-Lösungen“, sagte Funk. Auch die SPD-Fraktion hat keine grundsätzlichen Einwände. „Man muss die vorhandenen kommunalen Kapazitäten einbinden“, sagte Vize-Fraktionschef Eugen Roth. Es gehe noch um das Wie. Nach Ansicht der Linksfraktion ist ein Landesrechenzentrum sinnvoll. „Das Gros der Kommunen ist finanziell nicht in der Lage, diese Aufgabe selbst zu stemmen“, sagte der Abgeordnete Jochen Flackus. Doch müsse das Land zunächst eine Bestandsaufnahme über vorhandene Strukturen machen und den Breitbandausbau vorantreiben. Die AfD-Fraktion sprach sich dafür aus, die Entscheidung, sich am Rechenzentrum zu beteiligen, den Kommunen selbst zu überlassen.

Die CDU-Bürgermeister befürworten ein Landesrechenzentrum. Ebenso plädierten sie dafür, einen externen Berater hinzuzuziehen, um den kommunalen Zweckverband eGo Saar strukturell neu aufzustellen. Die SPD-Kommunalpolitiker sehen hingegen keinen Bedarf für ein Landesrechenzentrum. Es gebe bei den Kommunen und den privaten Anbietern bereits ausreichend Rechenleistung. Zudem solle das neue Zentrum von einem privaten Dienstleister betrieben werden. Daher greife das Argument des Landes nicht, dass hoheitliche Daten nur auf eigenen Servern liegen dürften.

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